Prozess:Messerattacke mit schlimmen Folgen

Eifersuchtsdrama am U-Bahnhof: In München steht ein Mann wegen Mordversuchs vor Gericht - sein Opfer erblindete nach dem Überfall vollständig.

Weil er dem neuen Freund seiner Ex-Freundin die Augen ausgestochen hat, steht seit Montag in München ein 30-jähriger Verkäufer vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft München I wirft Lars R. unter anderem versuchten Mord in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung vor. Sein 39-jähriges Opfer erblindete in Folge des Angriffs vollständig.

Die Staatsanwaltschaft München I wirft Lars R. unter anderem versuchten Mord in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung vor. Im Bild: Hölzerner Hammer auf einer Richterbank. (Foto: Foto: dpa)

Außerdem erlitt er eine Reihe anderer Verletzungen, die laut Anklage ohne eine umgehende ärztliche Versorgung tödlich gewesen wären. Der Angreifer wurde kurz nach seiner Festnahme im Juni vergangenen Jahres in einer Psychiatrie untergebracht.

Zeuge half dem Opfer

Auslöser für den Angriff war ein Bericht der Ex-Freundin von Lars R. Diese hatte die Beziehung mit dem gebürtigen Berliner beendet und kurz danach eine Liaison mit dem späteren Opfer angefangen.

Gegenüber R. berichtete sie laut Anklage, von ihrem neuen Freund vergewaltigt worden zu sein. Daraufhin habe dieser seinem Opfer an einer U-Bahnstation in München aufgelauert.

R. griff den Angaben zufolge seinen vollkommen überraschten Nebenbuhler von hinten an, versetzte ihm zwei Stiche in den Bauch und verletzte ihn am Kehlkopf. Ein Zeuge habe R. zunächst mit Tritten von seinem Opfer trennen können. Doch dieser habe sich wieder aufgerappelt und mit den Worten "Du sollst nie wieder eine Freundin anschauen können" dem 39-Jährigen mit einem Obstmesser die Augen ausgestochen.

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