Projekt über NS-Zeit:"Memory Loops" ist Hörspiel des Jahres

Wolke der Erinnerung: Bei dem virtuellen Projekt "Memory Loops" erklingen Stimmen der NS-Opfer über der Stadt. Nun ist das Projekt ausgezeichnet worden.

Die Künstlerin Michaela Melián hat mit ihrem Hörspiel "Memory Loops - 300 Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München 1933 - 1945" die Auszeichnung Hörspiel des Jahres 2010 der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste gewonnen. "Memory Loops" entstand im Rahmen des Kunstwettbewerbs "Opfer des Nationalsozialismus - Neue Formen des Erinnerns und Gedenkens" der Stadt München.

"Meine Überlegung war, die Stimmen von NS-Opfern und Zeitzeugen als permanente, unsichtbare Installation über die Stadt zu legen, eine Art virtuelles Raster, das sich für immer mit der Stadt verbindet. Dass diese Stimmen nicht einfach im Archiv schlummern, sondern dass sie wirksam gemacht werden in einer aktuellen, zeitgenössischen Form und sich als eine unsichtbare Audioskulptur über die Stadt legen", sagt Michaela Melián. Die deutschen und englischen Tonspuren - Collagen aus Stimmen und Musik, die thematisch einem Ort innerhalb Münchens zugewiesen sind - lassen sich auf der Webseite www.memoryloops.net herunterladen und so etwa während eines Rundgangs durch die Stadt auf einem Handy oder MP3-Player abspielen.

Eine Audioslideshow über Memory Loops gibt es hier.

© SZ vom 18.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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