Programm zum Altstadtringfest:Bauern, Gaukler, Roboter

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Sieben Kilometer, zehn Stationen: Wie viel schaffe ich an zwei Tagen? Hier sind Tipps für das Altstadtringfest am Wochenende.

Das "Bäuerliche München" zeigt sich im Tal bis zum Isartor heute, Samstag, und morgen. Um 20 Uhr bitten drei Kapellen vor dem Isartor zum Tanz. Höhepunkt um 24 Uhr: die erste Münchner Mitternachts-Française. Der Sonntag beginnt um 11 Uhr im Tal-Biergarten mit dem Frühschoppen "Brot-Zeit & Spiele", und um 12 Uhr startet auf der Isartor-Bühne der Familiennachmittag mit vier Generationen der Familie Well, mit Volksmusik, Kinderliedern und Tänzen. Im Tal können die Besucher von 12 Uhr einen Moritatenwettstreit sowie Stadtwachen, Pfeiffer und Ritter in Originalkostümen bewundern (Ende 18 Uhr).

Am Odeonsplatz (li.) bauten die Mitarbeiter des Performance-Künstlers Valerio Festi Bühnenelemente auf. (Foto: Foto: rob, ales)

Auf dem Thomas-Wimmer-Ring präsentiert sich das "München der Kinder und Familien" (Samstag von 14 bis 22 Uhr und Sonntag von 12 bis 18 Uhr). Am Isartor locken ein Ritterlager und ein mittelalterliches Dorf mit Schau- und Mitmachwerkstätten, Gauklern und Musikanten. Außerdem werden Ideen zum 900. Stadtgeburtstag gesammelt, und auf der Hauptbühne sind Tanz-, Musik- und Theaterproduktionen von und für Kinder zu sehen.

Die Sportmeile auf dem Karl-Scharnagl-Ring soll mit "Parkour", einem Mix aus Bewegungskunst und Technik, oder alten Hochrädern viel Spaß machen (Samstag von 14 bis 22 und Sonntag von 12 bis 18 Uhr). Bei der Maximilianstraße etwa ist eine Soccer-Arena installiert, wo sich am Samstag um 16 Uhr die beiden Traditionsvereine FC Bayern und TSV 1860 München ein "Oldstar-Lokalderby" mit anschließender Autogrammstunde liefern.

Auf der Showbühne bei der Staatskanzlei geht die Musik ab. Um 14.30 Uhr wird am Samstag der "850-Lauf" rund um den Hofgarten gestartet. Außerdem von 14.30 bis 16 Uhr: Kinderlauf und Lederhosen-/Dirndl-Lauf über 850 Meter.Von 17 Uhr an startet der Hauptlauf für Frauen und Männer durch den Englischen Garten. Anmeldung unter www.850lauf.de.

Westlich vom Scharnagl-Ring finden die Besucher die Wissenschaftsmeile auf dem Marstallplatz. Am Samstag von 14 bis 22 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr kann man Erstaunliches über das Flüstern von Hubschraubern oder die Schwindsucht der Alpengletscher erfahren. Heute, Samstag, gibt es auf dem Marstallplatz um 14, 16 und 17.30 Uhr musikalischen Herrenbesuch vom Barbershop-Herrenchor, und morgen, Sonntag, glänzt um 12 und 13.45 Uhr die Bigband der Musikhochschule.

"München Revue - Eine fantastische Reise durch die Zeit" heißt das Motto auf dem Odeonsplatz. Heute, Samstag (von 14 bis 4 Uhr), und morgen, Sonntag (von 12 bis 18 Uhr), soll die Geschichte Münchens wie auf einer Theaterbühne in Licht, Musik, Architektur und Tanz zu einer neuen visionären Kunstform verschmelzen. Ballerinas tanzen auf vier Meter hohen Krinolinen und Künstler treiben auf Fahrrädern ihre Späße mit dem Publikum. Elf Episoden umfasst die Revue, die dreimal gezeigt wird. Zum letzten Mal um 2 Uhr nachts. Der Clou: Live kommen Glückwünsche von der Internationalen Raumstation ISS. Das Bayerische Fernsehen überträgt live ab 21.20 Uhr.

Den Wittelsbacher Platz füllt am Samstag (von 14 bis 4 Uhr) und Sonntag (von 10 bis 18 Uhr) Zeitgenössische Kunst aus, die in München laut Ankündigung "überraschend, frech und kommunikativ" ist. Der Altstadttourist findet drei weiße Kuben vor mit Raum für Video und Film, Musik, Performances, Lesungen und interaktive Projekte, während die Platzmitte zum Verweilen einlädt.

Vom Schmuck ("Baby Bling Bling") über Chicks on Speed bis zum Auftritt von Flatz (3 Uhr) wird am Samstag reichlich Innovatives gereicht. Mit einem interkulturellen Weißwurstfrühstück und dem Stuntman Evil Knievel, der einen Auftritt namens Steppendepp inszeniert, dreht sich die Kunstmanege am Sonntag weiter.

Auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus werden Brücken zur Demokratie gebaut. Am Samstag von 14.45bis 17.45 Uhr starten stündlich Stadtteilrundgänge, "Vom Platz der Opfer zum Platz der Täter", "Vergessene Verfolgte", "Machtviertel der Nationalsozialisten", "Münchner Freiheit". 15 und 17.30 Uhr: Markt der Bildung - Demokratische Bildung live erleben. 17 Uhr: "Kein Recht auf Grundrechte" - Szenische Lesungen. 19.15 Uhr: Hannes Beckmann Quartett feat. Klaus Kreuzeder.

Am Sonntag (von 12 bis 18 Uhr) füllt Slam Poetry mit Dalibor Marcovic, Ken Yamamoto, Telhaim, Rayl Da P-Jay und Ko Bylanzky die Bühne. 14, 14.50, 16.20 und 17 Uhr: Stadtteilrundgänge zu: "Neuanfang nach 1945", "Weiße Westen und schwarze Märkte", "Zukünftiges Erinnern", "Wiedergutmachung".

Zur Feier- und Partymeile wird sich der Maximiliansplatz entwickeln (Samstag von 14 bis 4 Uhr). Nach dem Startschuss durch den Kulturreferenten Hans-Georg Küppers auf der Bühne Max-Joseph-Straße laufen sich die jungen Münchner und ihre internationalen Gäste warm, um es ab 17 Uhr richtig krachen zu lassen.

Am Wittelbacher Brunnen treten unuter anderen die Rapper Juse Ju , Lea-Won, Roger Rekless, die Oralic Soundmachines und Münchner Breakdancegruppen auf, auf der Theaterbühne am Schillerdenkmal gibt es unter anderem. eine tierische Komödie, eine orientalische Tragödie und große Gefühle. Nach dem großen Auftrieb vom Samstag konzentriert sich das Geschehen am Sonntag (von 12 bis 18 Uhr) auf die Bühne an der Max-Joseph-Straße, wo sich die Münchner Bandszene trifft.

Auf dem Karlsplatz (Stachus) singen, tanzen, steppen und feiern Künstler auf einer Showbühne, wo sonst der Straßenverkehr fließt, Samstag (von 12 bis 4 Uhr) und Sonntag (von 11 bis 18 Uhr). Er bildet aber auch die Meile der Münchner Wirtschaftsunternehmen, die über Technik und Innovationen informieren. Spektakulär wird der "Stachus-Tower" sein, ein zehn Meter hoher Aussichtsturm, den ein großer Baukonzern eigens zum Stadtgeburtstag aufgebaut hat. Der Turm wird nur an diesen beiden Tagen dort stehen und soll seinen Ersteigern völlig neue Seh-Perspektiven eröffnen.

Am Sendlinger-Tor-Platz und in seiner Umgebung werden am Samstag (von 14 bis 4 Uhr) und Sonntag (von 12 bis 18 Uhr) Musikmaschinen und Roboter die Szene prägen: Auf der Musikbühne am Sendlinger Tor ist heute, Samstag, praktisch die ganze Welt zu Gast (von 14 bis 17 Uhr): mit Brass-Klängen aus Indien, Balkansound aus Ungarn, Surfrock aus Tel Aviv und Touaregblues aus Mali etwa.

Am Sonntag spielen im Kulturbiergarten am Sendlinger Tor La Brass Banda, die Philhomoniker, G'spickter Flamenco und Faltsch Wagoni, wozu sich noch "Laptop und Lederrock", die Schwuhplattler und der Lesbenchor "Melodiva" gesellen.

© SZ vom 19.07.2008/go/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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