Pro:Die Stadt soll zahlen!

(SZ vom 22.8.2001) - Gut, es wird teuer. 360 Millionen Mark wird es kosten, das neue Stadion an U- und Autobahn anzuschließen. Mindestens. Wenn nicht deutlich mehr. Zahlen wird, weil Bund und Bayern Zuschüsse drauflegen, nicht die Stadt München allein.

Für den Steuerzahler bleibt's trotzdem ein kostspielig umbautes Stück Rasen - wenn es nur ums grüne Gras ginge und den Ball, der darüber gekickt wird.

Wirtschaftsförderung

Es geht aber um mehr. Um Wirtschaft. Natürlich: auch um die beiden Wirtschaftsunternehmen FC Bayern und TSV 1860 München, denen die Stadt hier zu - zugegeben: reichlich - Wirtschaftsförderung verhilft.

Das ist ebenso legitim, wie einen städtischen Gewerbehof günstig zu vermieten. Oder mit billigem Grund um die Ansiedlung von Großbetrieben zu buhlen. Weil die Stadt für ihre Investitionen ja auch etwas zurückbekommt.

München kann profitieren

Eine leistungsfähigere U-Bahn etwa, samt einem ohnehin auszubauenden Knotenpunkt Marienplatz. Ein neues Stadion, nicht zu vergessen. Und nur mit der Schüssel die Fußball-WM.

Die ist Kommerz, Marketing, Geldmaschine - aber gerade deshalb kann München davon profitieren. Wie sehr, hat die Veranstaltung gezeigt, für die das alte, leider nicht umzubauende Stadion steht: Die Olympiade 1972 hat die Stadtkasse Millionen Mark gekostet. Münchens Entwicklung seither beweist: Die teure Werbung hat sich gelohnt.Jan Bielicki

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