Präsente aus der Heimat:Schenk München

Pralinen in Zwiebelturmform, Duft aus dem P1 oder ein Gebräu aus dem Glockenbach: SZ-Autoren empfehlen Last-Minute-Weihnachtsgeschenke mit München-Bezug - und klären nebenbei das mit dem Butter und der bayerischen Grammatik.

1 / 11
(Foto: Robert Haas)

Pralinen in Zwiebelturmform, Duft aus dem P1 oder ein Gebräu aus dem Glockenbach: SZ-Autoren empfehlen Last-Minute-Weihnachtsgeschenke mit München-Bezug - und klären nebenbei das mit dem Butter und der bayerischen Grammatik. Schöner Gruß Auf den Hirsch zu verzichten, wäre ein Riesenfehler. Das findet auch Stephanie Steppich, die Inhaberin von "Ware Freude". Steppichs Türschilder und Garderoben sind das Gegenteil von kühl designten Möbeln. Sie sind handgemacht, strahlen eine heimelige Atmosphäre aus. "Griasdi" steht auf hölzernen, teils roh belassenen Schildern, "Dahoam" oder "Notizbrettl". Die Zettelwirtschaft organisieren hier ein paar hölzerne Wäscheklammern, "Glupperl", würde Stephanie Steppich vermutlich schreiben. Die Designerin setzt auf Materialien aus der Region, einen Teil des Erlöses spendet sie für soziale Zwecke. Die herzigen Schilder sind ein ideales Geschenk für die vielen "Zuagroasten" in der Stadt: Erstens können sie damit ihre neue Heimat anständig kennzeichnen - und zweitens ein paar Brocken Bairisch lernen. Die Schilder gibt es ab 9,50 Euro, erhältlich über www.ware-freu.de, im "Raum für Herzensdinge", Wendl-Dietrich-Straße 11, Eingang Gudrunstraße, und derzeit auch auf dem Tollwood-Festival.

2 / 11
(Foto: oh)

Mir san so frei Von der Freiheit handeln viele Geschichten, besonders schön die "Münchner Gschichten" aus dem BR-Vorabendprogramm im Jahr 1974. Deshalb beginnt die Doppel-CD "Stimmen Bayerns: Die Freiheit" folgerichtig mit jener Szene, in der Tscharlie und seine Freunde "nach Sakramento" reiten. Film-Tonspuren, Musik, Songs, Soundcollagen, Gedichte, Sketche und O-Töne dokumentieren das innige, bisweilen sehr spezielle Verhältnis der Bayern zur Freiheit. Über weite Strecken ist die Doppel-CD ein Hörbuch für Konzentrationswillige, zur bloßen Berieselung taugt es nicht. Aber dann sind immer wieder freche Stücke eingestreut wie jenes von Gerhard Polt, der wunderbar desinteressiert sein "Wann i nimmer meng dat" singt, oder Georg Ringsgwandls Räuber-Kneissl-Blues, sodass es auch ernsthaft lustig wird. Alte Protestgeschichten, Gustl Bayrhammers "Angst, dass diese ganze braune Scheiße wiederkommt", frischer Crossover von "Blumentopf mit der Blaskapelle Münsing" - eine Wundertüte für die Ohren, nie langweilig und mit viel Tiefgang (Trikont-Verlag, um 22 Euro).

3 / 11
(Foto: N/A)

Der Löwe im Glas Ob Heinrich der Löwe daran Gefallen gefunden hätte, für hochprozentige Getränke den Namenspaten zu spielen, sei dahingestellt. Fest steht: Mit dem Lion's Vodka haben die Macher der "The Duke Destillerie" nach ihrem Gin nun schon den zweiten Schnaps im Sortiment, der nach dem Stadtgründer Münchens benannt ist. Das in der Maxvorstadt hergestellte Destillat hat eine markante Getreidenote, die Zutaten Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel stammen aus biologischem Anbau. Der Wodka mit einem Alkoholgehalt von 42 Prozent eignet sich gut für vielerlei Mixgetränke - aber auch ganz simpel als Verdauungsschnaps nach dem Weißwurstfrühstück. Zu bekommen ist er für circa 25 Euro in mehreren Kaufhäusern Münchens. Infos: www.lions-vodka.de.

4 / 11
(Foto: Chris Hasibieder)

Glockenbach-Gebräu Es macht natürlich im Sommer an der Isar schon etwas her, wenn der Weg zum Bier genauso weit ist wie der Weg zur Brauerei. Wer sein Feierabendbier vor einigen Monaten an der Reichenbachbrücke zu sich nahm, der war vom Ufer zum Kiosk etwa zweihundert Meter unterwegs. Und noch einmal zweihundert Meter weiter, in der Fraunhoferstraße 9, ging es los mit dem Crew-Ale Anfang 2012 - selbst brauen nach dem Vorbild der Microbreweries. So ein Munich Summer schmeckt dann auch nach seinem Namen. Leicht, frisch, fruchtig und ein bisschen flüchtig. Gegen ein Vollbier wie das Augustiner ist die Geschmackstiefe zwar noch gering, dafür gibt es öfter mal eine neue Variante, derzeit sind sieben Geschmacksrichtungen im Angebot. (www.crewale.de)

5 / 11
(Foto: N/A)

Der Fan-Baum Wer ein authentischer und anständiger Fan von einem der beiden großen Fußballklubs der Stadt ist, der kann sich keinesfalls einen mit Strohsternen geschmückten Christbaum ins Wohnzimmer stellen. Fündig werden die Blauen wie die Roten in dieser Angelegenheit im jeweiligen Fanshop: Beim TSV 1860 München findet sich ein adrettes Bäumchen, das aussieht wie natürlich gewachsen. Behängt ist es mit acht Glaskugeln, von denen vier weiß und vier blau lackiert sind, alle acht tragen prominent das Löwenwappen. Zugegeben: Groß ist er nicht, der Kleine. Mit gerade mal 30 Zentimetern passt er allerdings bequem auf einen Schreib- oder Nachttisch - für den Fall, dass die Angetraute ihr Veto einlegt gegen einen Sechzgerbaum im weihnachtlich dekorierten Wohnzimmer. Und auch die Anhänger des FC Bayern...

6 / 11
(Foto: N/A)

... gehen nicht leer aus. Denn siehe da: Im Shop wird ein nettes Bäumchen angeboten, das mit acht Glaskugeln behängt ist. Vier sind weiß, vier sind rot, alle sind mit dem Wappen des FC Bayern bedruckt. Und wie praktisch: Das Bäumlein nimmt mit seinen 30 Zentimetern nicht allzu viel Platz ein und kann deshalb auch auf dem Schreib- oder Nachttisch Platz finden. Wer nun glaubt, dass es sich hierbei um die gleichen Christbäume handelt - der hat von Fußball einfach keine Ahnung. (Beide Bäume 14,95 Euro, erhältlich in den Fanshops der jeweiligen Vereine.)

7 / 11
(Foto: N/A)

Der Duft der Nacht Ein Parfum für jene, die in der Partyszene zu Hause sind - so wird der Duft beworben, für den der Club P1 Pate gestanden hat. "Members Only" nennt sich der Herrenduft, "Careful Hot" die Damenvariante. Beide sind runde, angenehme Mischungen, dabei eher schwer und anhaltend. Das passt: Wer schon nicht am Türsteher vorbeikommt, kann wenigsten olfaktorisch einen auf dicke Hose machen. Ein Duft verleiht Aura, lautete ja einst auch die Botschaft des Romans "Das Parfum" von Patrick Süskind. 50 Milliliter kosten circa 50 Euro.

8 / 11
(Foto: Stephan Rumpf)

Zefix aber auch! Der Computer spinnt mal wieder? Jeder kennt das - und das Ding zu verfluchen gehört quasi zum Alltag. Allerdings kommt es in der Arbeit und manchmal auch im privaten Umfeld nicht unbedingt gut an, wenn man seinem Ärger über den widerborstigen Rechner mit derben Kraftausdrücken Luft macht. Wer es trotzdem nicht lassen kann, dem sei das Fluch-Mousepad empfohlen. Schließlich kann man sich immer noch damit herausreden, man habe nicht die Contenance verloren, sondern nur vorlesen wollen, was darauf geschrieben steht. Gesehen bei Servus Heimat, 7,90 Euro.

9 / 11
(Foto: N/A)

Süße Häubchen Mit Pralinen verhält es sich als Weihnachtsmitbringsel ähnlich wie mit Bildbänden: Hauptsache, man hat irgendwas dabei. Die Münchner Häuberl allerdings, die vom kleinen Betrieb der Münchner Familie Prüller hergestellt werden, sind eine witzige und schmackhafte Hommage an die Stadt: Ihre Form ist den Hauben der Frauenkirche nachempfunden. Süßer schmeckt Kirche selten, ob die Pralinen deshalb vor allem in Klerikerkreisen verschenkt werden, ist nicht zu belegen. Zu haben sind die Häuberl in verschiedenen Geschenkverpackungen, neun Stück in der Motivpackung gibt es zum Beispiel für sieben Euro unter www.muenchner-haeuberl.de im Internet. Erhältlich sind sie unter anderem bei Kaufhof.

10 / 11
(Foto: Stephan Rumpf)

Bier-Schmuck Nicht nur zur Wiesnzeit ist Volkstümliches angesagt. Deshalb gibt es Menschen, die außer weiß-blauen Kugeln auch Schmuck in Form eines Weißbierstutzens an den Christbaum hängen. Ein originelles Mitbringsel für Bavarica-Fans und außerdem eine nette Idee, Geschenkverpackungen aufzuhübschen. Gesehen bei Servus Heimat, 8,90 Euro.

11 / 11
(Foto: Stephan Rumpf)

Der, die, das - für Bayern was "Gib mir mal ein bisserl von dem Butter auf das Teller." Wer beim Frühstück mit Freunden mit diesem Satz Heiterkeit oder gar eine ernste Debatte über die richtige Anwendung der deutschen Grammatik auslöst, kann seinerseits als Gscheithaferl auftrumpfen. Und zwar indem er den Besserwissern erklärt, dass die weibliche Form "die Butter" im Hochdeutschen auf einer fehlerhaften Rückübersetzung beruht und das Maskulinum eigentlich die ältere und logischere Form ist. Abgeleitet vom lateinischen Neutrum butyrum ist Butter zum Beispiel im Italienischen oder Französischen noch immer maskulin (il burro, le beurre). Das Neutrum "das Teller" wiederum hat seinen Ursprung im früh-neuhochdeutschen Wort "tällirpret" - das Schneidbrett. Also auch logisch. Die Butterdose gibt es bei Servus Heimat für 18,90 Euro.

© Süddeutsche.de/cwa/soy/schub/cro/tba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: