Polizei sucht Zeugen:Eisenteil als Wurfgeschoss

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Ein Unbekannter hat eine 1,5 Kilo schwere Bauklammer auf ein fahrendes Auto im McGraw-Graben geworfen. Der Täter muss das Eisenteil fast 30 Meter weit geschleudert haben.

Nicolas Schweers

Wie erst jetzt bekannt wurde, sind ein 65-jähriger Dachauer und sein 59-jähriger Begleiter am Samstagabend nur knapp einem schweren Unfall entgangen. Ein unbekannter Täter schleuderte eine etwa 1,5 Kilo schwere Bauklammer auf das Auto der beiden, die gerade im McGraw-Graben stadteinwärts fuhren.

Eine solche Bauklammer warf ein unbekannter Täter auf ein fahrendes Auto im McGraw-Graben. (Foto: Foto: oh)

Claus P. war mit seinem Freund auf dem Heimweg vom Handballspiel in Taufkirchen, als er gegen 19.40 Uhr einen lauten Knall wahrnahm. "Im ersten Moment dachte ich an eine Bierflasche, aber nicht an so ein Geschoss", sagt P. im Gespräch mit der SZ. Sofort bremste der pensionierte Beamte seinen Citroën ab und rief die Polizei an. Dann inspizierte er die Motorhaube seines Autos. Als er den Einschlagkrater sah, wurde ihm klar, dass ihn etwas Schweres getroffen haben musste. "Auf der Straße lag dann diese gusseiserne Klammer, wie sie auf Baustellen eingesetzt wird."

Während Claus P. und sein Freund auf die Beamten warteten, machte sich P.s Frau daheim schon Sorgen. "Die saß richtig auf heißen Kohlen, schließlich sollten wir längst daheim sein", sagt P. Erst langsam realisierte, wie viel Glück er gehabt hat. "Nur zehn Zentimeter höher, und wir wären vielleicht tot."

"Das kann kein Kind gewesen sein"

Das Ehepaar P. hatte schon ähnliche Fälle erlebt: Im Italienurlaub vor drei Jahren durchschlug ein Eisenring die Windschutzscheibe ihres Wohnmobils, vor einem Jahr erwischte sie in Frankreich ein großer Kieselstein. In beiden Fällen blieben sie unverletzt. Beim Zwischenfall am Samstagabend kamen sie ebenfalls mit einem Blechschaden davon: Nach Schätzungen wird die Reparatur 2000 Euro kosten.

Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass die Bauklammer von der Tegernseer Landstraße aus in die Autounterführung geworfen wurde. "Das kann kein Kind gewesen sein", sagt P. "Das sind fast 30 Meter Wurfweg, dafür braucht man schon richtig Kraft."

Die Polizei bittet nun mögliche Zeugen sich mit dem Kommissariat 13 unter 2910-0 in Verbindung zu setzen.

© SZ vom 03.12.2008/pfau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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