Die Pinguine lassen sich nicht stören von Besuchern, die durch die Glasscheibe in das neu umgebaute Gehege blicken. Statt aufgeregt hin und her zu watscheln stecken sie lieber den Kopf in die Federn und schlafen am hellichten Tag. Das ist aber völlig normal, wie Kern erklärt: Pinguine halten "vier bis fünf mal pro Tag ein Nickerchen" - dafür kann es vorkommen, dass sie nachts um zwölf aktiv sind.
Vor zwei Tagen sind die sechs Königspinguine in ihr neu umgebautes Gehege gezogen. Noch nicht alle haben sich bisher ins Wasser gewagt. Doch dafür, dass sie erst so kurz in der neuen Umgebung wohnen, haben sich die Pinguine laut Kern gut eingewöhnt.
Besserer Schutz für Jungtiere
Die Fläche der Anlage wurde von 80 auf 130 Quadratmeter vergrößert. Neu sind auch die Lüftungs- und Filteranlagen und die zehn Scheinwerfer, die das natürliche Licht am Südpol simulieren sollen.
Mit der größeren Landfläche wird die Gefahr geringer, dass Jungtiere ins Wasser fallen. "Das ist ganz wichtig, weil Pinguine am Anfang nicht schwimmen können", erklärt Pressesprecherin Doris Schwarzer.
Riesenbaby mit Flaumresten
Erst im vergangenen Mai ist im Tierpark Hellabrunn ein Königspinguin geschlüpft. Das Jungtier hat überlebt und ist inzwischen so groß wie seine Eltern. Nur Flaumreste und der schwarze Schnabel verraten, dass der Pinguin noch nicht erwachsen ist. Den gelb-orangefarbenen Schnabel wird das Junge erst im nächsten Jahr bekommen, wenn es geschlechtsreif wird.
Die erwachsenen Tiere sind zum Teil schon über 20 Jahre alt - für Pinguine ein biblisches Alter, meint Schwarzer. In freier Wildbahn hätten Königspinguine eine Lebenserwartung von etwa zwölf Jahren.