Pinakothek:Museum ohne Fußgänger-Anschluss

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Bis jetzt riegelt der hässliche Altstadtring die Pinakothek der Moderne von der Innenstadt ab - für Fußgänger ein unüberwindbares Hindernis.

Alfred Dürr

Die Pinakothek der Moderne wird am 16. September eröffnet. Doch wer sich heute dem Gebäude zu Fuß von der Innenstadt aus nähert, kann den verkehrsreichen Altstadtring nur unter großen Schwierigkeiten queren.

Pinakothek der Moderne: ein Spaziegang in Bildern... (Foto: Hess)

Mit dem Bau eines Fußgängerüberwegs wurde gerade begonnen. Bis 2005 soll die gesamte Situation im Umfeld der Pinakothek neu geordnet werden.

Langsam wird es ernst: In der Stadt freut man sich auf die feierliche Eröffnung der Pinakothek der Moderne auf dem Grundstück der ehemaligen Türkenkaserne. Das Gebäude von Stephan Braunfels ist von der architektonischen Konzeption in Richtung Innenstadt orientiert - doch ein guter "Fußgänger-Anschluss" für all diejenigen, die aus dem Zentrum zum neuen Museum spazieren wollen, ist bislang nicht vorhanden.

Der Altstadtring im Bereich Markuskirche, Landesbank und Siemens ist eine verkehrsumtoste Zone, hässlich, laut und für Fußgänger kaum überwindbar.

Das Baureferat hat gerade damit begonnen, zwischen Siemens und der Landesbank immerhin einen oberirdischen Fußgängerüberweg anzulegen. Bislang gibt es dort nur eine abweisende Unterführung, die auch nicht von den Passanten angenommen wird - für gehbehinderte Personen ist sie gänzlich ungeeignet.

"Bis zur Eröffnung der Pinakothek wird sich die Situation für die Fußgänger deutlich verbessern", sagt Baureferent Horst Haffner.

Abgeriegelt vom Verkehr

Doch nach wie vor ist das Hauptproblem nicht gelöst: Die gigantische Verkehrsschneise am Oskar-von-Miller-Ring riegelt die Pinakothek der Moderne und das gesamte Museumsquartier förmlich vom Siemens-Forum und der Innenstadt ab.

Mit dem Eröffnungstermin wächst der Druck, die städtebauliche Neuordnung des Areals in Angriff zu nehmen. Denn diskutiert wird über diese letzte große Asphaltwüste in der Innenstadt schon mehr als zwei Jahrzehnte.

Zwei Architekten-Entwürfe stehen noch zur Debatte: Der eine stammt von dem Berliner Büro Ortner und Ortner und der andere von den Münchner Architekten Hilmer und Sattler. Im Prinzip geht es beiden Büros darum, aus bisher reinen Verkehrsflächen "aufenthaltsfreundliche Stadträume" (Baureferent Horst Haffner) und sogar einen Kirchplatz vor Sankt Markus zu schaffen.

Dabei will man nach dem selben Prinzip wie am Altstadtring im Bereich der Staatskanzlei vorgehen: Durch Neubauten und Verengungen der Straßenräume entsteht eine völlig neue Struktur, die die überbreiten Verkehrsadern wieder auf ein normales und besser proportioniertes Maß stutzt.

Die SPD hat beantragt, dem Stadtrat ein Entscheidungskonzept vorzulegen. Baureferent Haffner will jetzt mit Siemens und der Landesbank über mögliche Neubauprojekte verhandeln.

Mit dem Erlös aus den Grundstücksverkäufen wird die Neuplanung - etwa auch eine Verlegung der Tunnelausfahrt - finanziert. Bis 2005, so Haffner, könnte das Projekt im Umfeld der Pinakothek und des benachbarten geplanten Brandhorst-Museums fertig sein.

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