OB Ude zu den 850-Jahr-Feiern:"Wunderbarer Schlusspunkt"

Lesezeit: 1 min

Fußgängerzone, Altstadtring, Isarbrücken - drei Mal hat die Stadt nun ihren 850. Geburtstag im großen Stil gefeiert. OB Christian Ude zieht zum Abschluss der Partysaison ein euphorisches Fazit.

M. Hammer

SZ: Mal ehrlich, können Sie das Wort Stadtgeburtstag überhaupt noch hören?

Ude auf dem Altstadtringfest (Foto: Foto: Schellnegger)

Christian Ude: Das Programm war in der Tat unglaublich dicht. Ich hatte teilweise acht oder neun Termine an einem Wochenende und nahezu jeden Abend ein Geburtstagsfest. Aber die Veranstaltungen waren so vielfältig, dass tatsächlich nicht die geringste Übermüdung aufgekommen ist. Auch die großen Feste waren so unterschiedlich, ich glaube, dass sich niemand überfüttert fühlen kann.

SZ: Und Sie sind wirklich nicht froh, dass das Feiern nun wieder vorbei ist?

Ude: Nein, ich bin nicht froh, dass es vorbei ist, ich bin aber froh, dass es mit so einem herrlichen und poetischen Ausklang geendet hat. Das Isarbrückenfest war ein wunderbarer Schlusspunkt. Unsere Hoffnung war ja, dass die Münchner Bevölkerung den Geburtstag der Stadt feiert, dass sie sich als Gast vergnügt und gleichzeitig als Gastgeber einen aktiven Part übernimmt. Bei den vier großen Festen, also inklusive der Feier am Jakobsplatz, haben insgesamt zwei Millionen Menschen gefeiert - und zwar ohne irgendwo Eintritt zu zahlen. Das hat es noch nie gegeben.

SZ: Was waren denn die Momente, die sie von den unzähligen Programmpunkten der 850-Jahr-Feier in Erinnerung behalten werden?

Ude: Die Gala zum Stadtgründungstag war ein äußerst anregender und vergnüglicher Abend, aber auch die Konzerte der Philharmoniker im Gasteig und auf dem Odeonsplatz fand ich sehr bewegend. Beim Altstadtringfest hat mich fasziniert, wie die Bevölkerung den Gedanken umgesetzt hat, dass die Straßen nicht Verkehrsschneisen, sondern auch Lebensraum sind. In diesem Ausmaß habe ich das nicht erwartet.

SZ: Der OB ist vom Geburtstag seiner Stadt begeistert. Haben Sie denn auch Feedback von anderen Gästen oder Bürgermeistern anderer Städte bekommen?

Ude: Die geladenen Bürgermeister-Kollegen haben sich zu glühenden München-Verehrern gemausert. Und die Reaktionen der Münchner wahrheitsgemäß zu schildern, ist fast nicht mehr möglich, weil man es für ausgemachten Kitsch halten würde. Ich habe eine Flut von E-Mails bekommen, in denen die Leute sich bedanken.

SZ: Was bleibt Ihren Nachfolgern dann noch für die 900-Jahr-Feier?

Ude: Zumindest was das Ausmaß angeht, ist dieser Stadtgeburtstag in der Tat schwer zu toppen.

© SZ vom 04.08.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: