OB Ude im Krankenhaus:Der Löwe hängt am Tropf

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OB Christian Ude über seinen Aufenthalt im Krankenhaus

Interview: Berthold Neff

Das war selbst für einen Löwen zu viel: Nach der kräftezehrenden Präsidentensuche beim TSV 1860 München durchlebte OB Christian Ude am Montag eine schmerzhafte Nacht. Gegen 22 Uhr begannen die Koliken, so dass ihn seine Frau ins Krankenhaus fuhr. Die SZ erkundigte sich nach seinem Befinden.

SZ: Wie geht es Ihnen, Herr Ude? Ude: Ich habe eine herrliche Nacht hinter mir, in der ich schlafen konnte wie ein Murmeltier. Die Antibiotika, die ich wegen einer verschleppten Grippe nahm, hatten das Gleichgewicht im Darm gestört, so dass ein schädlicher Keim wuchern konnte und Entzündungen auslöste. Der Darm ist entzündet und verengt, was die Schmerzen ausgelöst hat. Ich werde nun seit Dienstag künstlich ernährt, so dass der Darm entlastet ist.

SZ: Das hört sich aber nicht gut an. Ude: Man hängt halt am Tropf, das ist ganz harmlos. Ich bin jetzt völlig schmerzfrei. Die Ärzte meinen, dass ich am Wochenende nach Hause darf.

SZ: Normalerweise hängen Löwen aber nicht am Tropf? Ude: Deshalb hat mir auch Tierparkdirektor Wiesner schon seine Hilfe angeboten. Wenn ich als Löwe einen Schaden erlitten haben sollte, wolle er mir als Viehdoktor helfen.

SZ: Machen sich jetzt die Aufregungen der letzten Tage bemerkbar? Ude: Es ist keine psychosomatische Erkrankung, aber es gibt insofern einen zeitlichen Zusammenhang, als ich bis zur Aufsichtsratssitzung alle Signale des Körpers ignoriert habe - etwa die leichten Bauchschmerzen, die ich erst dann nicht mehr negieren konnte, als sie sich zur Kolik auswuchsen.

SZ: Es ist heute der bisher wärmste Tag des Jahres. Merken Sie etwas davon? Ude: Ich sehe aus meinem Fenster auf den sonnigen Hinterhof, bekomme also mehr Sonne als im Großen Sitzungssaal.

SZ: Wann dürfen Sie wieder etwas Richtiges essen? Ude: Die Ärzte meinen, man sollte bis Freitag bei der künstlichen Ernährung bleiben, damit sich der Darm vollkommen erholen kann. Am Wochenende wird es dann mit dem sprichwörtlichen Zwieback und der Schonkost losgehen.

SZ: Worauf hätten Sie aber Appetit? Ude: Auf Nudelgerichte. Sie ziehen in Phantasien schon an mir vorbei.

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