Neufahrn bei München:Wütender Fahrer sperrt Schulkinder im Bus ein

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Ein Busfahrer hat Schulkinder in einem voll besetzten Linienbus 20 Minuten lang festgehalten - weil sie mit einer Mandarinenschale gespielt hatten.

Drastische Maßnahmen: Aus Wut über eine Mandarinenschale hat ein Busfahrer in Bayern mehrere Dutzend Schulkinder in seinem voll besetzten Linienbus 20 Minuten lang eingesperrt. Der Busfahrer sei dermaßen in Rage geraten, dass er in Neufahrn bei Freising zwischen zwei Haltestellen am Straßenrand angehalten und die Kinder brüllend zur Rechenschaft gezogen habe. Das sagte die Mutter eines der Kinder am Samstag der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit einen Bericht der tz.

Linienbus der MVV: Ein Busfahrer hielt mehrere Kinder fest. (Foto: Foto: Haas)

Obwohl mehrere Kinder weinten und Panik gehabt hätten, habe der Fahrer sich geweigert, weiterzufahren oder die Türen zu öffnen. In dem Bus sollen sich dramatische Szenen abgespielt haben.

Eltern, die die eingeschüchterten Kinder per Handy alarmierten, hätten den Wutausbruch des Fahrers mit angehört. Nachdem eine Mutter mit ihrem Auto zu dem stehenden Bus gefahren war, um die Tochter wegen eines wichtigen Arzttermins abzuholen, habe der Mann sich geweigert, das weinende Kind aussteigen zu lassen.

Die Mutter habe die Polizei alarmiert und Strafanzeige erstattet. Als nach rund 20 Minuten die Polizei am Bus eintraf, habe der Werfer der Mandarinenschale - ein zwölfjähriger Bub - den Busfahrer auf Knien um Entschuldigung gebeten, berichtete die Mutter. "Der Junge hatte richtig Panik." Der Fahrer habe die Entschuldigung nicht angenommen und angekündigt, selbst Strafanzeige zu stellen.

Einige Kinder seien von dem Vorfall am vergangenen Mittwoch dermaßen verstört, dass ihre Eltern sie seitdem mit dem Auto von der Schule abholen müssen.

Der Bus eines privaten Unternehmens war in der rund 20 Kilometer von München entfernten Gemeinde im Auftrag des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) unterwegs. Beim MVV war von dem Vorfall noch nichts bekannt, sagte eine Sprecherin am Samstag. Man wolle sich aber am Montag darum kümmern.

Erst vor wenigen Wochen hatte der Rauswurf einer 12-Jährigen aus einer Münchner S-Bahn an einem dunklen Bahngleis für Empörung gesorgt.

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