Neue Linienverbindungen:Tramsperre vom Stachus bis Sendlinger Tor

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Münchens meistbefahrene Straßenbahnstrecke bekommt neue Gleise. Deshalb gelten von Montag an neue Linienverbindungen - das Bauprojekt dauert bis neun Tage vor der WM.

Dominik Hutter

Linie 30 zum Petuelring, am Gondrellplatz wendet die 37er - im Münchner Tramnetz beginnt wieder das berühmte Baustellen-Puzzlespiel. Herausgenommen wird diesmal der Abschnitt zwischen Stachus und Sendlinger Tor, dort sind vom kommenden Montag an die Gleisbauer beschäftigt. Der Mut zur Lücke hat markante Auswirkungen aufs Gesamtnetz, dessen Linienäste teilweise neu verbunden werden.

Neue Lininverbindungen. Zum vergrößern auf die Lupe klicken. (Foto: Grafik: SZ)

Vier Tramlinien rollen normalerweise über die Gleise zwischen Stachus und Sendlinger-Tor-Platz, die nun nach 30vielbefahrenen Jahren ausgetauscht werden müssen. Für die Arbeiten, die vom 20.März bis einschließlich 17.April dauern, ist eine Totalsperrung dieses "Herzstücks" erforderlich.

Sämtliche Trambahnen aus dem Osten wenden daher in der Schleife am Sendlinger Tor. Die Streckenäste im Westen werden über zwei Baustellenlinien mit geänderter Nummerierung verknüpft. Nicht betroffen ist die 19er, die weiter ungestört durch die Prielmayerstraße gen Lenbachplatz rattern kann. Autofahrer müssen sich am westlichen Altstadtring auf verengte Fahrbahnen und Staus einstellen.

In der Sonnenstraße - genauer: zwischen Stachus und Müllerstraße - richtet die MVG die Ersatzbuslinie 118 ein, die alle fünf bis zehn Minuten startet. Die Haltestellen befinden sich (Richtung Sendlinger Tor) am Stachus vor dem Kaufhof, unmittelbar nördlich des Abzweigs zur Pettenkoferstraße sowie, in der Gegenrichtung, am Tram-Halt Müllerstraße (Linien 17/18), vor der Kreissparkasse am Sendlinger Tor und direkt am Stachus (Obletter).

Die MVG empfiehlt, von Osten kommend bereits an der Müllerstraße in den Bus umzusteigen. Wer lieber auf der Schiene fährt: Für die Verbindung Hauptbahnhof - Sendlinger Tor stehen die U-Bahn-Linien 1, 2, 7 und 8 zur Verfügung. Am Stachus halten U4 und U5 (Zustieg beispielsweise am Max-Weber-Platz, im Lehel oder am Hauptbahnhof) sowie die S-Bahnen (etwa ab Isartor oder Giesing).

Besonders augenfällig sind die Baustellen-Tramlinien 30 und 37, die normalerweise nicht im MVV-Netz auftauchen. Die 30er fährt von der Pelkovenstraße (sonst Linie20) über Hauptbahnhof Nord und Stachus Nord zum Petuelring (sonst 27).

Die 37er ist eine 17er/18er-Kombi: vom Gondrellplatz über den Hauptbahnhof zur Amalienburgstraße. Wo die Baustellenlinien fahren, fallen die normalerweise üblichen Liniennummern weg (Ausnahme die 21er, die wie üblich über den Stachus wendet). Im Osten des Netzes bleiben die Bezeichnungen gleich. Die Änderungen im Detail:

Linie 16: wird durch die 37er ersetzt.

Linie 17: fährt nur noch zwischen Effnerplatz und Sendlinger Tor. Den West-Ast zur Amalienburgstraße übernimmt die 37er.

Linie 18: fährt nur noch zwischen Effnerplatz und Sendlinger Tor. Den West-Ast zum Gondrellplatz übernimmt die 37er.

Linie 19: fährt wie gewohnt.

Linie 20: entfällt, stattdessen fährt die 30er zur Pelkovenstraße.

Linie 21: fährt wie gewohnt.

Linie 27: fährt nur noch zwischen Schwanseestraße und Sendlinger Tor. Auf dem Nord-Ast zum Petuelring ist die 30er unterwegs.

Im Tramnetz außerhalb der Innenstadt, also auf den Linien 12, 15 und 25 bleibt alles wie gehabt. Dafür ändert sich einiges im Nachtnetz:

Linie N17: rollt nur zwischen Effnerplatz und Sendlinger Tor (über Max-Weber-Platz). Zwischen Sendlinger Tor und Amalienburgstraße gibt es den Ersatz-Nachtbus N117.

Linie N20: wird durch die N30er ersetzt (Pelkovenstraße - Stachus Nord - Petuelring).

Linie N27: bleibt im Abschnitt Großhesseloher Brücke - Sendlinger Tor unverändert. Zwischen Sendlinger Tor und Stachus gibt es den Nachtbus N117, vom Stachus zum Petuelring die Linie N30.

Zum Termin 18.April wird dann noch einmal alles umgemodelt. In einer zweiten Bauphase folgt die Erneuerung der Gleise am nördlichen Stachus. Mit wieder einer neuen Baustellenlinie - der 39er, die die 19er-West mit der 27er-Süd kombiniert. Diese Arbeiten enden am 31.Mai. Hoffentlich. Denn neun Tage später beginnt die Fußball-WM.

© SZ vom 16.3.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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