Nachgefragt:Wie bleibt man bei dem Wetter gesund?

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Von manchen heiß ersehnt, von anderen gefürchtet: Der Schnee ist da. Reichlich spät, aber immerhin. Am Wochenende war noch Frühling - und jetzt das: Wie reagiert der Körper darauf - und wie lässt er sich schützen? Ein Interview.

Michael Tibudd

Wer ins Freie geht, dem wurde und wird zurzeit viel zugemutet. Zuerst die frühlingshafte Wärme, die zum leichtsinnigen Kleiden verleitete. Dann der Wind, der einem leicht die Kleider vom Leib wehen konnte. Nun also die Kälte. Die SZ fragte Caroline Dreweck, Ärztin bei der Abteilung Gesundheitsschutz im Gesundheitsreferat, wie man mit dem Hin und Her am besten fertig wird.

Caroline Dreweck, Ärztin im Gesundheitsreferat der Stadt. (Foto: Foto: ahed)

SZ: Was ist die beste Strategie, um bei den Wetterkapriolen eine Erkältung zu vermeiden?

Dreweck: Der Körper ist grundsätzlich sehr anpassungsfähig. Unterstützen kann man das sicher, indem man sich angemessen kleidet. Außerdem schützt das Immunsystem den Körper. Also sollte man es stärken. Das geht mit einer ausgewogenen Ernährung, vielen Vitaminen aus frischem Obst, Gemüse und Säften. Dazu sollte regelmäßige Bewegung kommen - an der frischen Luft.

SZ: ...damit man dann zwar nicht erkältet ist, sich aber dafür bei Eis und Schnee die Knochen bricht?

Dreweck: Da muss man natürlich auch ein wenig gesunden Menschenverstand einsetzen. Rad fahren sollte man bei Glatteis einfach nicht, und zu Fuß sollte man eher über gestreute als ungestreute Wege gehen. Ältere Menschen sollten bei Blitzeis einfach zu Hause bleiben.

SZ: Was ist mit klassischen Bazillenherden wie U-Bahn oder Tram?

Dreweck: Grundsätzlich sollte man bei einer Erkältung zwei bis drei Tage im Bett bleiben. Wer das nicht kann, sollte andere Fahrgäste zumindest nicht offen anhusten. Gesunde sollten daran denken, dass eine Erkältung auch über Handkontakt übertragen werden kann. Wer sich an Haltegriffen festhält, sollte sich nicht danach ins Gesicht langen und bald die Hände waschen. Auch Handschuhe helfen.

SZ: Helfen Mittelchen aus der Apotheke beim Vorbeugen?

Dreweck: Bei Anzeichen für Halsschmerzen sind Pastillen zum Lutschen sinnvoll, sie wirken beruhigend. Sinnvoll ist auch die Impfung gegen die Influenza. Normalerweise sollte man das zwar im September machen, aber es lohnt sich auch jetzt noch, weil in diesem Winter noch keine größere Influenza aufgetreten ist. Menschen ab 60 sollten sich außerdem gegen Pneumokokken impfen lassen, die eine Lungenentzündung verursachen können. Für alle gilt: Kräutertee hilft ebenso wie spezielle schweißtreibende Tees.

SZ:...für einen Saunaeffekt ohne Sauna?

Dreweck: Genau. Wobei die Sauna selbst natürlich auch ein sehr guter Tipp ist, genauso wie das Kaltduschen am Morgen, das härtet ab. Aber man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass ein Saunagang eine enorme Belastung für den Körper ist. Menschen mit Bluthochdruck sollten einen Saunagang unbedingt mit ihrem Hausarzt besprechen.

© SZ vom 24.1.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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