Nach starken Regenfällen:Coli-Bakterien im Wasser

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75.000 Menschen im östlichen Landkreis werden mit gechlortem Wasser versorgt, bis die Verunreinigung beseitigt ist.

Silke Lode

Wegen einer Verunreinigung mit Coli-Bakterien wird seit Mittwoch das Trinkwasser für knapp 75.000 Menschen im östlichen Landkreis gechlort. Der Leiter des Gesundheitsamtes, Thomas Summer, spricht von einer Präventionsmaßnahme, gesundheitlich bedenklich sei die Verschmutzung nicht gewesen.

(Foto: Foto: ddp)

Entdeckt hat der in Eichenau ansässige Verband zur Wasserversorgung der Ampergruppe (WVA) die Verunreinigung mit coliähnlichen und Coli-Bakterien bei einer Routinekontrolle in der Sammelleitung, die das Wasser aus den Flachbrunnen zusammenführt. Deshalb wird das Trinkwasser für die Gemeinden Eichenau, Gröbenzell, Olching und Puchheim-Bahnhof voraussichtlich bis zum 8.Juli mit Chlor desinfiziert.

Der stellvertretende technische Leiter der WVA, Friedrich Popp, vermutet, dass die starken Regenfälle der vergangenen Tage Ursache der Verschmutzung sind. "Wir haben momentan keine andere Erklärung", sagt Popp. "Der Boden ist wassergesättigt, der Abbau von Keimen durch Mikroorganismen im Boden könnte dadurch eingeschränkt sein." Gesundheitsamt-Leiter Summer fügte hinzu, dass die Ursachenforschung derzeit laufe.

Die WVA will nicht ausschließen, dass theoretisch für ein bis zwei Tage verschmutztes Wasser in die Leitungen gelangt sein könnte, bevor die Verunreinigung bemerkt wurde. Summer gibt jedoch auch für diesen Fall Entwarnung: "Wir sind im gesundheitlichen Vorsorgebereich, die Situation ist nicht gefährlich."

Wer derzeit im östlichen Landkreis den Wasserhahn aufdreht, wird zwar den Chlorgeruch bemerken. Für Menschen, auch für Babys und Kleinkinder, sei das gechlorte Wasser jedoch völlig unbedenklich, erklärt Summer. Der Grenzwert von 0,3 Milligramm pro Liter ist nach Angaben der WVA noch deutlich unterschritten. Gefährlich sei das Chlor lediglich für Aquariumsfische, warnt Summer. Aquarien sollten deshalb nicht mit dem gechlorten Wasser befüllt werden.

Zuletzt musste die WVA das Trinkwasser im Jahr 1999 nach dem Pfingsthochwasser mit Chlor desinfizieren. "Damals war das ein prophylaktischer Schritt", erzählt Popp. Die WVA will die Bürger in den betroffenen Gemeinden informieren, sollte die Aktion länger als bis zum 8.Juli dauern.

© SZ vom 03.07.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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