Nach dpa-Informationen rechnen CSU-Führungskreise damit, dass Ministerpräsident Edmund Stoiber den 49-jährigen Landtagsabgeordneten Siegfried Schneider am Mittwoch in der Landtags-CSU als Nachfolger Hohlmeiers vorstellen wird.
Bereits am Donnerstag könnte Schneider dann vor dem Parlamentsplenum vereidigt werden. Stoiber will nach dem Rücktritt von Hohlmeier nur das Amt des Kultusministers neu besetzen und keine weiteren Veränderungen im Kabinett vornehmen.
Profilierter Bildungsfachmann
Ein CSU-Spitzenpolitiker sagte der Nachrichtenagentur dpa, der Regierungschef werde den Posten aus der Fraktion heraus besetzen.
Nachdem die ebenfalls als Kandidatin gehandelte stellvertretende Fraktionsvorsitzende Renate Dodell ihren Verzicht erklärt habe, laufe alles auf Schneider hinaus.
Aus Regierungskreisen hieß es am Wochenende, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Schneider gilt als der profilierteste Bildungsfachmann der Fraktion.
Hohlmeier gibt Fehler zu
Der 49-jährige Lehrer aus Oberbayern ist Vorsitzender im schulpolitischen Ausschuss und prägt seit Jahren die schulpolitische Debatte in der Landtags-CSU.
Hohlmeier hatte am Freitag wegen der Münchner CSU- Wahlfälschungsaffäre ihren Rücktritt erklärt. Zuvor hatten Parteifreunde die Strauß-Tochter öffentlich als "Organisatorin" der Wahlmanipulationen bezeichnet und sie der Lüge bezichtigt.
Im Magazin Focus räumte Hohlmeier Fehler ein, wies aber erneut die gegen sie gerichteten Vorwürfe zurück. Sie werde im Untersuchungsausschuss des Landtags klar machen, dass die Vorwürfe definitiv falsch seien, kündigte die 42-Jährige an.