Münchner U-Bahn-Schläger:Anklage wegen versuchten Mordes

Wegen "Heimtücke" und "niederer Beweggründe": Den mutmaßlichen U-Bahn-Schlägern Serkan A. und Spiridon L. soll der Prozess wegen versuchten Mordes gemacht werden.

Der Rentner Bruno N., 76, war am 20. Dezember des vergangenen Jahres von zwei jungen Männern attackiert worden. Eine Überwachungskamera filmte Serkan A., 20, und Spiridon L., 18, als sie auf den Rentner einprügelten und ihn lebensgefährlich verletzt im U-Bahnhof Arabellapark liegen ließen. Nun soll ihnen der Prozess gemacht werden.

Seit den Attacken auf Fahrgäste in der Münchner U-Bahn wurden die Sicherheitsvorkehrungen dort verschärft. (Foto: Foto: ddp)

"Richtig ist, dass Anklage wegen versuchten Mordes erhoben wird", bestätigte Anton Winkler, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft München I, gegenüber sueddeutsche.de. Der Rentner, der von einer Weihnachtsfeier kam, hatte bei den Attacken einen dreifachen Schädelbruch erlitten.

Staatsanwalt Laurent Lafleur wirft den beiden mutmaßlichen Tätern "Heimtücke" - Serkan A. soll sein Opfer überraschend von hinten angegriffen und es niedergeschlagen haben - und "niedere Beweggründe" vor. Der Rentner hatte die beiden Angeklagten gebeten, in der U-Bahn ihre Zigaretten auszumachen, daraufhin sei er von ihnen verprügelt worden.

Während beim 18-jährigen Spiridon L. das Jugendstrafrecht greift und ihm eine Höchststrafe von zehn Jahren droht, muss das Gericht im Fall des 20-jährigen Serkan A. erst darüber entscheiden. "Sollte sich das Gericht gegen das Jugendstrafrecht entscheiden, könnte ihm eine lebenslange Strafe drohen", so Winkler. Er geht davon aus, dass der Prozess vor dem Landgericht München im Juni beginnen kann. Serkan A. soll geständig sein.

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