Münchner Großmarkthalle:Neubau rückt näher

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Seit 100 Jahren ist die Großmarkthalle der zentrale Münchner Umschlagplatz für Obst und Gemüse. Jetzt soll eine neue Halle her. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Planungen für die neue Großmarkthalle könnten nächste Woche vorankommen. Die Händler sind mit dem Entwurf zufrieden, billiger soll die Halle auch werden. Trotzdem haben Einige immer noch etwas an den Plänen auszusetzen.

Von Silke Lode

Die Chancen stehen gut, dass das Projekt "Neubau Großmarkthalle" in der kommenden Woche einen entscheidenden Schritt vorankommt. Am Donnerstag beschäftigt sich der Stadtrat mit dem Thema, das vor knapp einem Jahr zu heftigen Kontroversen zwischen den Händlern und der Stadt geführt hat. Seither hat das Kommunalreferat viel Arbeit in das Projekt gesteckt und dabei zwei wesentliche Ziele erreicht. Zum einen sind die Händler, also die künftigen Mieter, mit dem aktuellen Vorschlag einverstanden. Der sieht vor, eine 500 Meter lange, 60 bis 80 Meter breite Halle entlang der Ostseite der Alten Thalkirchner Straße zu bauen. Zum anderen soll die neue Großmarkthalle erheblich billiger werden.

Noch keinen Strich geplant

Zunächst war von bis zu 225 Millionen Euro die Rede, die der Umbau des kompletten Areals kosten würde. Die neue, weniger umfassende Variante, die das Büro Albert Speer und Partner für die Stadt erarbeitet hat, soll etwa 108 bis 117 Millionen Euro kosten. Allerdings betont Kommunalreferent Axel Markwardt, dass alle Zahlen noch keine seriösen Kostenschätzungen seien. Es gibt zwar zwei Machbarkeitsstudien. "Aber wir haben de facto noch keinen Strich geplant", sagt Markwardt. Den Planungsauftrag soll nun der Stadtrat erteilen, auch dem nun vorgesehenen Standort muss das Gremium noch zustimmen.

Die aktuellen Kostenschätzungen gehen aus einer Stellungnahme der Kämmerei hervor, die das Projekt nach wie vor kritisch sieht. Kämmerer Ernst Wolowicz geht zwar davon aus, dass sich der Neubau durch den Verkauf freiwerdender Grundstück teilweise refinanzieren lässt. 50 bis 70 Millionen Euro müssten sich so einnehmen lassen. Trotzdem werden die Mieten für die Händler wohl steigen. Obwohl bisher kaum belastbare Zahlen vorliegen, dürfte dieses Thema die Stadtratsdebatte bestimmen. Wolowicz geht derzeit von sechs bis zehn Euro mehr pro Quadratmeter aus. Bislang liegen die Mieten bei 12,50 Euro pro Quadratmeter. Zuschüsse darf die Stadt nicht einfach zahlen - deshalb hält der Kämmerer es für "zwingend geboten", das Betriebskonzept der Großmarkthalle zu überarbeiten.

© SZ vom 07.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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