München reagiert auf Terror-Krieg:Angespannte Lage am Flughafen

Wegen der verschärften Sicherheitsvorkehrungen müssen Passagiere immer noch erhebliche Verzögerungen in Kauf nehmen.

(SZ vom 14.9.2001) - Erhebliche Verzögerungen müssen die Passagiere am Flughafen bei der Abfertigung in Kauf nehmen.

Auf Grund der verschärften Sicherheitsvorkehrungen nach den Anschlägen in Amerika kam "der Laden am Mittwochabend und Donnerstag quasi zum Stehen", sagt Franz Lutz vom Luftamt-Süd.

Wegen der Sperrung des amerikanischen Luftraums wurden gestern alle regulären Nordatlantik-Verbindungen gestrichen.

Amerikaner sitzen fest

Das führt zu Problemen für eine wachsende Zahl amerikanischer Touristen, die auf der Heimreise sind und nun am Flughafen festsitzen. Allein Lufthansa betreut rund 250 Fluggäste. Sie müssen verpflegt werden, und die Airline zahlt ihnen schon die dritte Nacht im Hotel.

"Langsam wird das zu einem Problem", sagt Peter Fischer, Verkehrsleiter und Hubmanager bei Lufthansa in München. Die meisten Amerika-Reisenden sind via Medien informiert und erscheinen erst gar nicht am Flughafen, es gibt aber auch andere: "Deutsche Touristen, die jetzt nach Amerika oder sogar nach New York wollen, schicken wir nach Hause", sagt Fischer, schüttelt den Kopf.

Hunderte kondolieren

Die kirchlichen Dienste sind froh über die Hilfsbereitschaft in den umliegenden Landkreisen. Viele Anrufer haben angeboten, gestrandete Amerikaner aufzunehmen.

Wie groß die Betroffenheit ist, lässt sich auch an dem am Flughafen ausgelegten Kondolenzbuch ablesen: Hunderte Passagiere und Flughafenangestellte haben ihrer Trauer Ausdruck gegeben.

vo

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: