Mord in Englschalking:Mann ertränkt Mutter in Badewanne

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Ein Mann hilft seiner Mutter beim Baden, gerät mit ihr in Streit - und ertränkt sie. Danach fügt er sich selbst Verletzungen zu und verbringt noch eine Nacht mit der Toten. Nun hat die Polizei den 58-Jährigen festgenommen.

Die Münchner Polizei hat einen Mann festgenommen, der seine 85-jährige Mutter in der Badewanne ermordet haben soll. Der 58-Jährige legte inzwischen ein Geständnis ab. Demnach war es am 29. Oktober zu einem Streit gekommen, als er seiner Mutter beim Waschen in der Badewanne helfen wollte.

Der Mann gab an, dass sie sich die Haare nicht waschen lassen wollte und deshalb nach ihm geschlagen habe. Daraufhin habe er die Rentnerin unter Wasser gedrückt und ertränkt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, war der arbeitslose Mann regelmäßig bei seiner Mutter im Münchner Osten, um sie zu versorgen. Manchmal übernachtete er in dem Haus in Engelschalking, auch in der Nacht nach der Tat fuhr er nicht mehr nach Hause.

Noch unklar ist für die Polizei: War es ein Mord aus der Überforderung heraus, weil er seine Mutter allein pflegte? Oder eine aggressive Kurzschlusshandlung? Die Reaktion des Mannes nach der Tat war jedenfalls ungewöhnlich: Er trug den Leichnam der 85-Jährigen vom Badezimmer ins Wohnzimmer und deckte ihn dort mit Handtüchern ab.

Dann fügte er sich selbst Schnittverletzungen an den Handgelenken zu, die aber nicht lebensbedrohlich waren. Erst am frühen Nachmittag des nächstes Tages habe er seiner Ehefrau die Tat am Telefon gestanden.

Obwohl der Mann von Anfang an gestand, seine Mutter getötet zu haben, hatte die Polizei anfangs Zweifel. Er wirkte offenbar sehr verwirrt. Erst bei der Obduktion wurde festgestellt, dass die Rentnerin tatsächlich gewaltsam ums Leben gekommen war. Nach einer ersten Begutachtung wird der Mann als schuldfähig eingestuft.

Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen Mordes - aus Heimtücke und niederen Beweggründen. Der Täter war bis dato bei der Polizei ein unbeschriebenes Blatt.

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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