Michael "Bully" Herbig:Die wilde Lissi

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Der Münchner Regisseur mag's gern gefährlich - da passt es, dass seine Kaiserin entführt wird. Jetzt ist es raus, wann "Lissi und der wilde Kaiser" ins Kino kommt: eine "Romantic-Action-Drama-Kitsch-Komödie mit fast keinen Tierchen". Mit Bildergalerie

Christina Maria Berr

Mit Unschuldsmiene im Püppchengesicht schnappt Sissi im Film ihrer Schwester den zukünftigen Mann weg - und kämpft dann drei kitschige Folgen lang gegen die bösen Mächte - also gegen die politischen Feinde des Mannes und vor allem gegen ihre durchaus anstrengend zickige Schwiegermutter.

Zurück zu den realen Schauspielern - Herbig zeigt seinen angeblich letzten Animationsfilm. (Foto: Foto: ddp)

Das Image der österreichischen Kaiserin ist Romy Schneider nie wieder los geworden. Jahr für Jahr wurde der Schmachtfilm in der Weihnachtszeit gesendet. Doch nun wird sich das vielleicht ändern.

Denn der Münchner Komiker Michael "Bully" Herbig wagt sich an die historische Geschichte um die Prinzessin mit dem großen Herzen. "Lissi und der wilde Kaiser" kommt am 25. Oktober in die Kinos - nach fast drei Jahren Arbeit. Das teilte Constantin Film am Mittwoch in München mit.

Die "Romantic-Action-Drama-Kitsch-Komödie mit fast keinen Tierchen", so Herbig, ist ein Animationsfilm um das kitschig-glückliche Kaiserpaar Lissi und Franz. Doch was bislang in den Geschichtsbüchern nicht bekannt war, scheint nun bei Bully Thema zu sein: Die Kaiserin wird entführt.

"Im Wald verstecken sich die Freischwimmer! Abtrünnige Nudisten

transpirieren gemeinsam mit den Partisanen!"

Und auch sonst klingt die Filmankündigung nicht gerade nach Faktentreue. Aber halt, in einem Punkt ist Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Herbig streng:

"Sissi" heißt bei Bully nämlich "Lissi". Es sei auch ganz leicht zu erklären. Die Kaiserin habe ihre Briefe nämlich immer mit Lissi unterschrieben, sagt der Regisseur. In diesem Punkt nimmt er historische Fakten plötzlich ganz genau. Denn: "Ich möchte für Aufklärung sorgen."

Herbig begann seine Karriere 1991 mit Auftritten in Radiosendungen, bekannt wurde seine wöchentliche "Bullys Late Night Show". Aus dieser Zeit kennt er Christian Tramitz und Rick Kavanian, die auch bei "Lissi" zu hören sind. Herbigs Film "Der Schuh des Manitu" lockte fast 12 Millionen Besucher in die Kinos, den "(T)Raumschiff Surpise-Periode1" sahen zehn Millionen.

Doch trotz des Erfolgs erklärt der Macher aus München: Der Film um das Kaiserpaar solle sein letzter Animationsfilm sein. Aber vielleicht ist das ja so ernst gemeint wie: "Ich glaube, dieser Film ist nichts für schwache Nerven!"

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