Nach Junggesellenabschied:Schwerverletzt hinter Mülltonnen

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Was geschah bei der Kultfabrik? Arbeiter haben einen 29-Jährigen schwerverletzt hinter Mülltonnen gefunden. Die Ärzte vermuten "stumpfe Gewalteinwirkung".

Marion Bacher

Ein schwerverletzter 29-Jähriger ist am Sonntag, gegen 10 Uhr, auf dem Gelände zur Grafingerstraße 24 aufgefunden worden. Ein paar Arbeiter, die die Straße entlang gegangen waren, hatten den bewusstlosen Mann zufällig hinter drei Müllcontainern liegen gesehen. Der Schwerverletzte war gut versteckt, da die Müllcontainer direkt vor einer Betonmauer standen. Nicht weit entfernt befindet sich die Kultfabrik, wo der Mann aus dem Bereich Niedersachsen vermutlich mit Freunden einen Junggesellenabschied gefeiert hatte.

Die Nacht endete mit lebensgefährlichen Verletzungen. Nachdem die Arbeiter den Notarzt alarmierten, wurde der Mann stationär in einem Münchner Krankenhaus aufgenommen. Die Ärzte diagnostizierten einen dreifachen Bruch des Schädelknochens rund um das rechte Auge sowie einen Schädelbasisbruch. Die Verletzungen sind so gravierend, dass der Mann in ein künstliches Koma versetzt wurde.

Dass der Mann einfach unglücklich gestürzt ist, verneint der behandelnde Arzt der Polizei. Er schließt "aufgrund der Schwere der Verletzungen ein Sturzgeschehen aus". Die Ärzte gehen davon aus, dass die Verletzungen durch "stumpfe Gewalteinwirkung" von außen zustande kamen. Ob die Verletzungen durch Fußtritte oder durch einen Gegenstand entstanden, war Dienstagnachmittag noch nicht geklärt.

Einen Raubüberfall schließt die Polizei ebenfalls aus, da das Opfer noch seine Geldbörse bei sich hatte und kein Geld fehlte, wie Polizeisprecherin Alexandra Schmeitz mitteilt. Es werde jedoch in sämtliche Richtungen ermittelt. Die Staatsanwaltschaft stuft den Vorfall als "Verdacht der gefährlichen Körperverletzung" ein.

Bis etwa 3 Uhr früh in der Tatnacht sind die Wege des mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr schwebenden Verletzten nachgezeichnet. Ein Bekannter hat ihn nach dem Feiern noch zu einem Taxistand begleitet. Nachdem sich die beiden verabschiedet hatten, fehlt jegliche Kenntnis über den weiteren Tathergang. Da der Mann ungefähr 350 Meter von dem Taxistand entfernt gefunden wurde, vermutet die Polizei, dass "die Beförderung des Mannes von einem Taxifahrer verweigert oder möglicherweise abgebrochen wurde".

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die am Sonntag zwischen 3 Uhr früh und 10 Uhr etwas Verdächtiges beobachtet haben. Auch ist noch nicht klar, welcher Taxifahrer den 29-Jährigen möglicherweise transportiert oder mit ihm gesprochen hat.

Der Schwerverletzte hat laut Polizei blonde Haare, ist 187 Zentimeter groß und sportlich schlank. Von Samstag auf Sonntag trug er ein schwarzes, kurzärmliges Hemd, Jeans und weiße Sneakers.

Personen, die Hinweise geben können, sollen sich mit dem Polizeipräsidium München unter der Telefonnummer 089/2910-0 oder mit jeder anderen Polizeistelle in Verbindung setzen.

© SZ vom 04.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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