Kreditkarten-Fälscher entdeckt:Internationale Bande ausgehoben

Fälscher haben Kreditkarten-Daten von Pizzeria-Kunden ausspioniert und sind anschließend für 50.000 Euro auf Einkaufstour gegangen.

Kriminalbeamte haben in München eine italienische Bande von Kreditkarten-fälschern ausgehoben. Wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mitteilte, kopierten Kellner über zehn Monate hinweg die Daten von Kreditkarten, wenn Kunden damit in Münchner Pizzerias bezahlten. Die Codes gaben sie an Komplizen in Neapel weiter.

(Foto: Foto: dpa)

Die Fahnder nahmen fünf Männer fest, darunter drei Kellner. Diese hätten monatelang ohne Wissen der Restaurantbesitzer Kreditkarten durch ein weiteres, kleines Lesegerät gezogen, das die Daten speicherte, sagte LKA-Sprecher Detlef Puchelt.

Anschließend verkauften sie die Codes an ihre Komplizen weiter, die in Italien die gefälschten Karten herstellten und damit auf Einkaufstourm gingen. Mindestens 53 Kreditkartenbesitzer prellten die Betrüger auf diese Weise um rund 50.000 Euro, schätzen die Ermittler.

"Da waren Lebensmittel, Kleidung und Schmuck dabei", sagte Puchelt. "Alles, was sie selber gebraucht haben." Den Fälschern sei zugute gekommen, dass Geschäfte in Italien meist keine Geheimnummern, sondern nur Unterschriften beim Bezahlen fordern. Kreditinstitute hatten die Fahnder auf die Spur der Bande gebracht.

Die teilweise geständigen Männer sitzen nun in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Fälschung von Zahlungskarten und Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Das LKA rät, Kreditkarten beim Bezahlvorgang nicht unbeaufsichtigt aus der Hand zu geben und Abrechnungen sorgfältig zu prüfen.

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