Kino:Das Filmfest ist zu Ende

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Mit der Verleihung des High Hopes Award an die koreanische Großstadtkomödie "Hunde, die bellen, beißen nicht" ist das 19. Münchner Filmfest zu Ende gegangen.

Neue Hoffnungen am Kinohimmel: Mit der Verleihung des High Hopes Award an die koreanische Großstadtkomödie "Hunde, die bellen, beißen nicht" ist das 19. Münchner Filmfest zu Ende gegangen.

Open-Air-Kino (Foto: Foto: Catherina Hess)

Der in Seoul lebende 32-jährige Nachwuchsregisseur Jun-ho Bong nahm den mit 50.000 Mark dotierten Produktionspreis am Samstagabend bei einer Galavorstellung entgegen. "Jun-ho Bong ist ein Repräsentant eines starken, jungen asiatischen Kinos, von dem wir hoffentlich noch mehr zu sehen bekommen", lobte BR-Filmredakteur Thomas Sessner im Namen der Jury.

"Hunde, die bellen, beißen nicht" schildert mit viel Liebe, Einfühlvermögen und skurrilem Humor die Sorgen und Nöte kleiner Leute in der Metropole Seoul.

Der Preis gilt der Produktion des Films, für die der koreanische Produzent Min-hwan Cho verantwortlich zeichnet. Die Gesellschaft für die Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) will mit dem zum fünften Mal verliehenen High Hopes Award das Engagement internationaler Produzenten für junge Talente fördern.

Deutsche Hoffnungen

Ein Beispiel für die Qualität des deutschen Nachwuchsfilms lieferte auf dem Festival der aus Wuppertal stammende Filmhochschüler Benjamin Quabeck mit seinem Erstlingswerk "Nichts bereuen".

Der 25-Jährige hatte am Freitagabend den mit 80.000 Mark dotierten Regie-Förderpreis der HypoVereinsbank erhalten. Nach Auffassung der Jury ist die Geschichte über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens geprägt von großer Erzählkunst, Sinn für Humor und genauer Beobachtungsgabe.

"'Nichts bereuen' ist ein kluger und unterhaltsamer Film von tiefer Menschlichkeit", sagte Jurysprecher Jakob Claussen bei der Preisverleihung.

Auch den anderen acht Bewerbern um den Hypopreis attestierte die Jury hohes Niveau.

Insgesamt waren auf dem Münchner Filmfest über 150 Kino- und TV-Produktionen aus aller Welt zu sehen - eine bunte Mischung, die dem Festival schon mehrfach den Vorwurf der Beliebigkeit eintrug.

Zufriedene Veranstalter

Die Veranstalter waren dennoch zufrieden. Trotz des teilweise herrlichen Biergartenwetters kamen an den acht randvollen Kinotagen erneut rund 60.000 Besucher.

Besonders gefragt waren die bunten Zuckerlollies, die überall an den Kinokassen und vor den Lichtspielsälen Lust auf Oskar Roehlers neuen Film "Suck My Dick" machen sollten - eine köstliche Groteske um die männliche Midlifecrisis.

Der Trailer des Festivals fiel dagegen durch: Der 70-Sekunden-Film um eine Erpressung, bei der Schauspieler Til Schweiger als "Lösegeld" für eine goldene Filmrolle geopfert wird, erntete in fast jeder Vorstellung laute Buhrufe.

dpa

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