Jennifer Nitsch:"Kokain wie Schnupftabak"

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Die Schauspielerin Jennifer Nitsch hat bei ihrem tödlichen Fenstersturz nicht unter Drogeneinfluss gestanden. Dies ergab ein Schnelltest der Polizei. Doch Star-Regisseur Dieter Wedel behauptet: Die 37-Jährige habe Kokain genommen und auch "sehr viel getrunken".

Die Schauspielerin Jennifer Nitsch hat bei ihrem tödlichen Fenstersturz offenbar nicht unter Drogeneinfluss gestanden. Wie ein Polizeisprecher sagte, fiel der Drogenschnelltest bei der Obduktion negativ aus.

(Foto: Foto: AP)

Allerdings müsse für ein abschließendes Ergebnis erst das toxikologische Gutachten abgewartet werden, das voraussichtlich erst in mehreren Wochen vorliegen werde. Ob Nitsch unter Alkoholeinfluss stand, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Der Toten sei Blut entnommen worden, das derzeit vom Landeskriminalamt untersucht werde. Mit einem Ergebnis ist in ein bis zwei Wochen zu rechnen.

Die 37-Jährige war am Sonntagmittag aus dem vierten Stock ihres Wohnhauses im Stadtteil Schwabing gestürzt und hatte sich dabei laut Obduktion das Genick gebrochen. Für die Polizei handelt es sich "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um Selbstmord. Jennifer Nitsch soll in der Nacht zuvor bis etwa 5.00 Uhr noch in der Münchner Szene-Bar "MaxSuite" gefeiert haben. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.

Nach den Worten von Star-Regisseur Dieter Wedel hat Jennifer Nitsch Kokain "wie Schnupftabak" genommen. Nitsch habe auch "sehr viel getrunken", sagte Wedel der Bild-Zeitung. "Man konnte manchmal kaum mit ihr reden."

Der 61-Jährige bezeichnete den Alkohol- und Drogenkonsum seiner Entdeckung als "Flucht", bei der Arbeit mit der Schauspielerin sei es dadurch aber nie zu Problemen gekommen. Als Motiv für den wahrscheinlichen Selbstmord vermutet Wedel Frust der 37-Jährigen im Beruf. "Schlechte Rollen haben sie kaputt gemacht. Sie musste ihr Pfund in zu kleiner Münze abgeben."

Der TV-Produzent Bernd Burgmeister sagte der Illustrierten "Bunte": "Wir, die wir sie besser kannten, waren immer besorgt darum, ob sie für das Leben eines Stars robust genug ist." Eine nicht genannte "enge Freundin" sagte dem Blatt: "Nach außen hin wirkte sie sehr taff und war sehr aggressiv. Doch innerlich war sie immer sehr zerbrechlich und fragil. Ich wusste, dass sie große Probleme im Elternhaus hatte."

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