Jahreswirtschaftsbericht:München im Aufschwung

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Geringe Arbeitslosigkeit, steigende Löhne, höhere Umsätze. Der Jahreswirtschaftsbericht der Stadt München stimmt positiv. Einige Probleme bleiben aber.

Michael Tibudd

Die Arbeitslosigkeit ist gering, viele Unternehmen verdienen viel Geld und das durchschnittliche Einkommen der Mitarbeiter ist ziemlich hoch: Das sind die wichtigsten Eckdaten des Jahreswirtschaftsberichts, in dem die Stadt die wirtschaftliche Lage Münchens im Jahr 2011 zusammenfasst. "Der Aufschwung in München hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt", sagte Wirtschaftsreferent Dieter Reiter (SPD) am Dienstag.

Münchens Wirtschaft im Jahr 2011 hat sich positiv entwickelt, das Portemonnaie ist voll. (Foto: dpa)

Gerade das produzierende Gewerbe habe von der Entwicklung profitiert, nachdem insbesondere Automobilzulieferer in den Krisenjahren 2008 bis 2010 arg gebeutelt wurden.

Leider kann man sich über die Zahlen nicht uneingeschränkt freuen", sagte Reiter. Auch wenn die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2011 bei 4,2 Prozent lag und inzwischen sogar auf 3,9 Prozent gesunken sei, "bedeutet das immer noch, dass fast 49.000 Menschen arbeitslos sind".

Dazu dürfe man die mehr als 10.000 Münchner nicht vergessen, die als sogenannte Aufstocker neben einem niedrigen Arbeitslohn auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. "Wer arbeitet, soll sich auch das Leben leisten können", sagte Reiter. Es sei daher zu begrüßen, dass in den großen Tarifverhandlungen dieses Jahres die Gehälter vieler Menschen "endlich mal wieder um ein vernünftiges Maß" erhöht worden seien.

Als Großproblem der ganzen Region will Reiter den Wohnungsbau im Blick behalten. So will er erneut mit Bürgermeistern aus dem Umland über Kooperationen bei der Planung sprechen; an die Münchner Unternehmen appelliert er weiterhin, Werkswohnungen zu bauen oder Belegrechte für Mitarbeiter zu kaufen. Das liege im eigenen Interesse der Firmen, die schließlich im härter werdenden Wettbewerb um Mitarbeiter etwas bieten müssten. Außerdem "reicht es nicht, in München nur Gewinne zu erzielen.

Es gibt auch eine soziale Verantwortung." Vor einem Jahr hatten Oberbürgermeister Christian Ude und Reiter bereits eine solche Initiative gestartet, hatten sich bei Münchens Großfirmen aber vor allem freundlich formulierte Abfuhren eingehandelt.

© SZ vom 04.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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