Hofflohmärkte in München:Stöbern beim Nachbarn

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In Haidhausen beginnt am Samstag die Saison der Hofflohmärkte. Sogar Wien hat das Konzept inzwischen kopiert. Eine Übersicht der Hofflohmärkte in München.

Thomas Anlauf

Was ein wenig beschaulich klingt, hat sich längst zu einer Art Nachbarschaftsbewegung entwickelt. In zahlreichen Münchner Vierteln sind in den vergangenen Jahren sogenannte Hofflohmärkte entstanden. Im Jahr 2000 hatte ein Schwabinger Nachbarschaftsprojekt der Seidlvilla die Idee, im Viertel Höfe und Gärten für Besucher zugänglich zu machen. Einen Tag lang sollte getauscht, verkauft, gekauft und gefeiert werden. Mittlerweile sind es rund zweihundert Hausgemeinschaften allein in Schwabing, die sich an dem Flohmarkt beteiligen. Sogar ein Quartier in Wien hat das Konzept der Schwabinger bereits interessiert studiert.

Seit einigen Jahren ist der Veranstalter René Götz von "Viertelvorstadt" einer der Koordinatoren der Hofflohmärkte in München. In diesem Jahr steht er für die Hofflohmärkte in Haidhausen, Neuhausen, Au/Untergiesing, Sendling und im Schlachthofviertel sowie den Gartenflohmark von Hadern/Westpark mit seinem Namen. Götz bezeichnet letztere als "besonderes Glanzlicht": Anwohner verkaufen im eigenen Garten, in Garageneinfahrten oder natürlich in den Höfen zwischen Luise-Kiesselbach-Platz und Sauerbruchstraße.

Los geht es in diesem Jahr aber im Stadtteil Haidhausen. Wie schon 2010 können Besucher und Bewohner des Viertels in mehr als 150 Höfen zwischen Max-Weber-Platz, Orleansstraße und Balanstraße stöbern. "Damit das Viertel zusammenwächst" ist das Motto der Flohmärkte, die einen ganz besonderen Charme haben. Beim Bummeln durch die verschiedenen Hinterhöfe entdecken jährlich Tausende Münchner ein Viertel auf völlig neue Art und Weise. Veranstalter René Götz weist aber darauf hin, dass Hausverwaltung oder Hauseigentümer den Hofflohmärkten zustimmen müssen, außerdem sollte der Trödel vom Speicher nicht auf öffentlichen Flächen verkauft werden.

Beim großen Hofflohmarkt in Haidhausen, der am Samstag, 7. Mai, von 10 bis 16 Uhr stattfindet, gibt es auch sogenannte Info-Punkte, an denen man sich einen Plan der beteiligten Hausgemeinschaften abholen kann. Viele Besitzer von Läden in ganz München hatten sich in den vergangenen Jahren an Götz gewandt, ob ein Hofflohmarkt nicht auch in ihrem Viertel stattfinden könnte. Das Interesse liegt auf der Hand: An den Samstagen, an denen die Hofflohmärkte geöffnet sind, sind die Straßen des jeweiligen Quartiers voll mit Menschen, die womöglich auch den ein oder anderen Laden für sich neu entdecken. Übrigens: Viele Hausgemeinschaften sind bereits dazu übergegangen, im Anschluss an die Flohmärkte im eigenen Hinterhof auch noch ein kleines Fest zu organisieren - so lernen sich nicht nur Nachbarn richtig kennen.

Hofflohmärkte in München

7. Mai: Haidhausen, zwischen Einstein-, Orleans-, Innere Wiener Straße und Balanstraße. (www.hofflohmaerkte.de)

14. Mai: Neuhausen, zwischen Renata-, Dachauer-, Arnulf- und Dom-Pedro-Straße. (www.hofflohmaerkte.de)

21. Mai: Schwabing, zwischen Karl-Theodor-, Nikolai- und Belgradstraße. (www.seidlvilla.de/hof-flohmarkt.htm)

21. Mai: Laim, im gesamten Stadtviertel (www.gartenbau-pflugmacher.de)

28. Mai: Glockenbachviertel, zwischen Kapuziner-, Auen-, Cornelius- und Fliegenstraße. (www.hofflohmarkt.de)

28. Mai: Maxvorstadt, Plan ab 17. Mai, Flohmarkttelefon 0160/ 95 336 115 Mo. - Fr. 9 - 11 Uhr. (www.muenchen.info/ba/03)

© SZ vom 06.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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