Hitzewelle:Sommer, Sonne, Arbeitszeit

Wenn das Thermometer über 35 Grad klettert, wird jede Arbeit unter freiem Himmel gleich doppelt anstrengend. Doch hitzefrei gibt es für Bauarbeiter, Stadtführer oder Grillmeister eher selten. Hier erzählen Münchner Hitzeopfer, warum sie sich trotzdem über die Sonne freuen.

Thomas Moßburger

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(Foto: Thomas Moßburger)

Wenn das Thermometer über 35 Grad klettert, wird jede Arbeit unter freiem Himmel gleich doppelt anstrengend. Doch hitzefrei gibt es für Bauarbeiter, Stadtführer oder Grillmeister eher selten. Hier erzählen einige Hitzeopfer, warum sie sich trotzdem über die Sonne freuen. Bei Elektriker Markus sammeln sich um die Mittagszeit die Schweißperlen auf der Stirn. Das Arbeiten bei solchen Temperaturen ist schon "sehr anstrengend", sagt er. Zwar sei er als Bauarbeiter an das Arbeiten bei Hitze gewöhnt, "brutal heiß" sei es trotzdem. Markus kann sich dennoch über Sommer und Sonne freuen: "Dann sind alle auf der Baustelle gut drauf. Außerdem sind wir ja nicht die Einzigen, die arbeiten müssen."

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(Foto: Thomas Moßburger)

Giorgos und seine Ehefrau Konstantina stehen wie jeden Tag mit ihrem Obst- und Gemüsestand an der Leopoldstraße. Ihr Arbeitstag beginnt morgens um 4:30 Uhr und endet oft erst gegen 22:30 Uhr. Mit dem Geschäft ist Giorgos derzeit zufrieden, doch es ärgert ihn, dass ihm bei der Hitze Früchte wie Aprikosen, Nektarinen und Himbeeren schneller kaputt gehen. Der gebürtige Grieche findet solche heißen Tage zwar anstrengend, ist aber sicher, dass der Hochsommer mit seiner Hitze ohnehin bald vorbei sei.

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(Foto: Thomas Moßburger)

Für Rikschafahrer Tom ist die Hitze "nichts Schlimmes". Wenn man sich mit genug Wasser versorge und sich auch mal ein paar kleine Pausen im Schatten gönne, können die Temperaturen sogar ganz angenehm sein, sagt er. Am Tag fahre er im Moment in etwa drei bis vier Touren. Über den Sommer freut er sich, gerade nach dem kühlen Juli, dabei sehr: "Mir ist auf jeden Fall lieber zu warm als zu kalt". 

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(Foto: Thomas Moßburger)

Etwas anders als Rikschafahrer Tom sieht das Paketbote Jürgen. Ihm machen vor allem die vielen Temperaturwechsel zu schaffen, die sein Job an solchen Tagen bereit hält: "Vom 40 Grad heißen Auto, raus in die 30 Grad warme Umgebung und dann in die kühlen Hauseingänge und Treppenhäuser - das schlaucht ganz schön". Beruflich gesehen ist Jürgen der Winter auf jeden Fall lieber.

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(Foto: Thomas Moßburger)

Ines arbeitet im Service der Augustiner Bierhalle in der Kaufinger Straße. Bei den hohen Temperaturen merke man schon, dass die Luft vor dem Lokal vor Hitze stehe, sagt sie. Abkühlung verschafft sie sich mit viel Flüssigkeit und kaltem Wasser auf den Arminnenseiten. Über den Sommer freut sie sich trotzdem: "Die Gäste sind einfach besser drauf und es wird mehr gelächelt", erzählt sie. 

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(Foto: Thomas Moßburger)

Einen der heißesten Jobs in München haben derzeit sicherlich Günther (links) und Erich. Die beiden stehen bei einem Wohltätigkeits-Verkauf in der Kaufinger Straße am Grill und haben für die Temperaturen nur ein Wort: "Heftig". Etwa 50 Grad habe es wohl direkt am Grill, schätzen sie. Damit es ihnen nicht ganz so heiß wird, wechseln sie sich beim Grillen ab. "Oder ich denke an die Antarktis", sagt Günther.

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(Foto: Thomas Moßburger)

Eine ganze Gruppe von Touristen lenkt Stadtführerin Verena über den Münchner Viktualienmarkt. Auch wenn es sehr heiß ist, wiegt der Umgang mit ihren Kunden für sie die Anstrengung wieder auf. "Es macht einfach Spaß", sagt sie. Außerdem seien ihr Touren über den Viktualienmarkt bei dieser Hitze sehr willkommen, "weil man sich an den vielen Brunnen und schattigen Plätzchen immer mal wieder kurz erfrischen kann". Der Hitze Herr werden kann man ihres Erachtens am besten mit einem Hut, Sonnencreme und viel Wasser. Nur eine Sonnenbrille kann sie bei ihren Führungen nicht tragen, weil sie ihren Gästen in die Augen schauen möchte: "Dafür muss man die paar Fältchen später dann eben in Kauf nehmen."

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(Foto: Thomas Moßburger)

Auch ein Berufsstand, den man vermutlich nicht auf dem Zettel gehabt hätte, verbringt zumindest Teile seiner Arbeitstage in der Sommerhitze: Mitarbeiter von Süddeutsche.de, die Bildergalerien über in der Hitze arbeitende Menschen machen - auch, wenn dieses Foto zugegebenermaßen zurück in den deutlich kühleren Redaktionsräumen aufgenommen wurde. Ein Recht auf Hitzefrei gibt es am Arbeitsplatz übrigens nicht. Das betont die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

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