Hilton-Erbin in München:One day with Paris

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Die Hotelerbin Paris Hilton will ihr Image als Partymaus loswerden - "Shoppen" sieht die 24-Jährige als ihr größtes Talent.

Von Marina Antonioni

Barfuß, im Schneidersitz und in brauner Trainigshose sitzt sie auf einem Bürostuhl. Vor ihr stehen zwei überdimensionale Platten mit Sushi-Variationen und ein belegtes Sandwich, von dem sie mit spitzen Fingern den Käse entfernt.

"Ich weiß es nicht, das bringt alles der Room Service". Paris Hilton auf die Frage, was sie an deutschem Essen besonders liebe. (Foto: Foto: ddp)

Paris Hilton hat zum Gespräch geladen. Die Snacks hat ihr Manager für die 24-jährige Hotelerbin im Konferenzzimmer eines Münchner Büroturms bereit gestellt. "Um das Ganze ein bisschen intimer zu machen", erklärt er. "Und um zu zeigen, dass jeder Mensch essen muss." Soll heißen: Auch Paris Hilton ist nur ein Mensch.

Nur Smalltalk erlaubt

Vorsorglich hat der dunkel gekleidete Herr mit Sonnenbrille dann auch noch ein paar gut gemeinte Tipps parat: keine Fragen zu Skandalen, ihrem Freund und überhaupt zu allem, worüber Paris nicht sprechen möchte.

Das schränkt den Gesprächsstoff natürlich nicht unerheblich ein, denn Skandale und schrille Auftritte sind genau das, womit diese junge Frau berühmt und noch reicher wurde, als sie es von Haus aus schon ist. Als Luxusmaus, Partyqueen, Trendsetterin, verzogene Göre oder Society-Phänomen ist sie in der Klatschpresse bekannt.

Ein Phänomen ist sie tatsächlich. Denn so recht mag man nicht begreifen, warum die 24-Jährige eine solche Aufmerksamkeit auf sich zieht, dass sich Menschentrauben bilden, wo immer sie auftaucht.

Schauspielerin, Sängerin und Geschäftsfrau

Sie selbst arbeitet hart daran, das Image der Partymaus loszuwerden. Und so verdüstert sich ihre Mine auch kurzzeitig, als eine Reporterin behauptet, sie sei ja weder Schauspielerin noch Sängerin, was also dann? "Ich habe drei Filme gemacht und sechs folgen noch, ich nehme ein Album auf - ich bin Schauspielerin, Sängerin und Geschäftsfrau", stellt sie klar.

Paris scheut sich auch nicht, an diesem Tag weitere Details aus ihrem Leben bekannt zu geben: Ihre größten Talente seien "Shoppen und Singen", verrät sie wie immer leicht wortkarg, mit kindlicher Stimme und gelangweiltem Blick.

Ihr Lieblingsauto sei ihr mit Diamanten besetzter Ferrari, sie sei besessen von großen Sonnenbrillen und schönen Kleidern, sie wünsche sich bald eine Familie mit einem Jungen, einem Mädchen und noch einem Jungen, die dann London, Paris und vielleicht sogar Munich heißen sollen.

Liebe zu Speisen, die sie nicht kennt

Deutschland gefalle ihr sehr gut, allerdings habe sie bislang kaum etwas gesehen. Und auch das deutsche Essen "liebt" sie. Was genau? "Ich weiß es nicht, das bringt alles der Room Service" - versteht sich.

Auf die Frage, ob sie an Gott glaube, fährt der Manager dazwischen: "Keine Fragen zur Religion!" Aber: Ja, Paris glaubt auch an Gott und daran, dass die Menschen in den Himmel kommen.

Darüber, dass ihr verschwenderisches Luxusleben eine Sünde sein könnte, macht sie sich keine Sorgen. Schließlich tue sie auch viel für karitative Zwecke. "Und wenn ich gut zu anderen bin, kann ich auch gut zu mir sein", betont sie und fügt einmal mehr hinzu: "Ich arbeite hart."

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