Hertzkammer:Mehr Dub und ballernde Bässe

Lesezeit: 2 min

Kode 9 und Schlachthofbronx in der Roten Sonne

Von Sabine Gietzelt

Sie ist rund und rosa. Sie ist eine Hartkaramelle und ziert das Tourplakat der Münchner Basscombo Schlachthofbronx. Wer alt genug ist, erinnert sich an sie als braune "Honigmuschel", eine klebrige, plastikartige Zuckermasse in einer Schale, die man tagelang wegschlecken konnte. Heute nennt man sie "Leckmuschel" - doppeldeutig und ebenso wenig subtil, wie es der Sound der Schlachthofbronx ist und schon immer war. Ihr letztjähriges, kostenlos downloadbares Album "Rave And Romance" zeigt sich allerdings doch ein bisschen weniger grell als die vorigen. Inzwischen gibt es flächigere Sequenzen zwischen den Ballerbässen, Hupen und Tröten wurden offenbar ausgemustert, es ist mehr Dub zu hören und die großartige Warrior Queen ist Gastsängerin. Sie hat schon mit The Bug gearbeitet, als Dub Step noch nicht mal einen Namen hatte. Der wichtige Sound der Zeit, dem auch die Schlachthofbronx gerne angehören möchten, ist schräger geworden. Das beweist auch der Erfolg des innovativen und spannenden Labels Hyperdub, betrieben von Kode 9, dem einstigen Dub-Step-Pionier.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: