Die Münchner Polizei hat einen groß angelegten Versicherungsbetrug aufgedeckt. Ein Netzwerk aus mindestens 25 Personen um den Schadenssachbearbeiter einer Münchner Versicherungsgesellschaft soll mit vorgetäuschten Autounfällen in den Jahren 2000 bis 2005 die Versicherung um fast 1,5 Millionen Euro geschädigt haben.
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden in den vergangenen Tagen acht Haupttäter festgenommen und 20 Wohnungen in München, Starnberg, Dachau, Lenggries, Lamerdingen, Ingolstadt und Nürnberg durchsucht.
Der Polizei zufolge arbeitete der 51-jährige Drahtzieher als Gruppenleiter in einer Kfz-Schadensabteilung. Als solcher zahlte er innerhalb kürzester Zeit die Entschädigungssummen in Höhe der von den Unfallbeteiligten vorgelegten Unterlagen aus.
Diese Summen waren beträchtlich, da sowohl die Unfallverursacher als auch die Geschädigten hochwertige Fahrzeuge der Marken Porsche, Mercedes, Audi, BMW, Jaguar und Rolls-Royce fuhren. Die Beschuldigten waren nach Angaben der Polizei bei den fiktiven Unfallereignissen abwechselnd Versicherungsnehmer und Geschädigter.
Nach den vorgetäuschten Unfällen setzten sie bei einem Großteil der Fälle ihre Ansprüche mittels einer ebenfalls beschuldigten 37-jährigen Rechtsanwältin durch. Zu den Beschuldigten gehören auch ein Sachverständiger sowie Autohändler, Restwertverkäufer und Betreiber von Kfz-Werkstätten.