Der Privatsekretär des Papstes hat Probleme mit seinem Image. Monsignore Georg Gänswein wird öfter als "George Clooney des Vatikan" bezeichnet. Das rufe Neid und Eifersucht bei Kirchenkollegen hervor, sagte Gänswein der Passauer Neuen Presse.
Zwar habe er sich bereits daran gewöhnt, als attaktivster Mann im Gefolge des Papstes bezeichnet zu werden, meinte der 50-Jährige. "Aber es gibt nun einmal so etwas wie einen Neid unter Klerikern, und ich versuche, mich mit diesem Faktum auseinander zu setzen", fügte Gänswein hinzu. Wenn damit allerdings das Klischee über Priester aufgebrochen würde, so der promovierte Theologe, habe er nichts dagegen.
Zugleich wies Gänswein Spekulationen zurück, er sei als Nachfolger von Kardinal Friedrich Wetter als Erzbischof von München im Gespräch: "Das sind ungelegte Eier, da mache ich mir keine Gedanken."
Seine Aufgabe sei es, an der Seite des Heiligen Vaters zu arbeiten. "Da stehl' ich mich nicht raus", sagte er. Er sehe sich "als der Schneepflug" des Papstes, der dafür sorge, dass das Viele, was auf das Kirchenoberhaupt zukomme, ihn nicht erdrücke, sondern menschlich erträglicher werde.
Der bisherige Erzbischof, Kardinal Friedrich Wetter, 79, hatte Anfang Februar sein Bischofsamt aus Altersgründen niedergelegt. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers leitet er aber weiterhin das Erzbistum München und Freising als Apostolischer Administrator mit allen Rechten und Vollmachten eines Diözesanbischofs im Amt.
Damit entspreche er einem ausdrücklichen Wunsch von Benedikt XVI., hatte Wetter betont. Er steht seit 1982 an der Spitze des Erzbistums mit rund 1,8 Millionen Katholiken und ist auch Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz in Bayern.