Sie wollten Randale - doch daraus wurde nichts, weil die Polizei schneller war. Rund 80 Mitglieder des 1860er-Fanclubs "Cosa Nostra" hatten sich am Sonntag vor der Wienerwald-Gaststätte an der Tegernseer Landstraße verabredet, um Fans der Bayern-Amateure abzupassen, die sich vor dem Spiel am Nachmittag Stimmung antrinken wollten. Als um 9 Uhr die ersten drei Bayern-Fans eintrafen, stand ihnen ein Pulk schwarz gekleideter Männer gegenüber. Drei davon gingen auf die Bayern los, der Rest feuerte an.
Doch auch die Polizei war schon wach. Die Beamten hatten sich vor dem Stadion postiert, hörten das Gegröle. Die drei Angreifer konnten festgenommen werden, ihnen droht eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Die Umstehenden versuchten abzuhauen und die eingesteckten Sturmhauben zu verstecken, kamen aber nur bis zu McDonald's, wo die Beamten sie einholten.
Bereits im April 2006 und im Mai 2007 hatten radikale 60er Fans versucht, auf Bayernfans loszugehen. Die Polizei war deshalb vorgewarnt. Man beobachte seit einiger Zeit, dass die "Ultras" auf Spiele der unteren Liga ausweichen, so Sprecher Peter Reichl. "Die denken, dass dort die Polizei weniger präsent ist." Ein Trugschluss, wie sich herausstellte. Die Schläger verbrachten ihren Tag bis nach Spielende in Haftzellen in der Ettstraße.