Inventur:Am Puls der Bäume

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Försterin Anita Ottmann prüft an einem "Aufnahmepunkt" die Pflanzenhöhe und den Wildverbiss. (Foto: AELF)

Förster erfassen Stand der Waldverjüngung im Landkreis

In den nächsten Wochen sind die Mitarbeiter der Bayerischen Forstverwaltung im Landkreis unterwegs, um den Zustand der Waldverjüngung zu erfassen. Die Inventur liefert Daten über die nachwachsenden Baumarten und den Einfluss des Rehwildes auf deren Wachstum. "Der Klimawandel erfordert von den Waldbesitzern große Anstrengungen für den Waldumbau. Wir brauchen dringend flächige Verjüngung mit Mischbaumarten, ob gepflanzt oder aus Naturanflug. Positive Beispiele zeigen, dass Waldbesitzer und Jäger sich gemeinsam erfolgreich für Waldpflege und Waldverjüngung einsetzen können", so Behördenleiter Günter Biermayer.

Mischbaumarten wie Buche, Ahorn, Eiche und Tanne sind für stabile, gemischte Wälder unverzichtbar. Diese Jungpflanzen stehen aber auf dem Speiseplan der Rehe ganz oben und werden bevorzugt verbissen. Sie sterben dann ab oder gehen im Konkurrenzkampf um das Licht unter. Die weniger verbissene Fichtenverjüngung bleibt dann übrig und es wachsen wieder anfällige Reinbestände heran.

Ohne die Unterstützung der Jagd kann der Waldumbau zu stabilen Mischwäldern nicht funktionieren. "Dabei wird häufig übersehen, dass gemischte, vielfältige Wälder auch den Rehen künftig einen hervorragenden Lebensraum bieten, viel besser als Fichtenwälder, in denen nur braune Nadeln am Boden zu finden sind", so Biermayer. Zäune und Einzelschutz als Hilfsmittel für das Anwachsen der Jungbäume sind nur für seltene neue Baumarten eine Lösung, für den notwendigen flächigen Waldumbau sind sie untauglich und sperren zudem das Wild aus seinem Lebensraum aus. Das Ergebnis der Inventur zeigt Erfolge und Handlungsbedarf auf. Es ist die Grundlage für die im Frühjahr 2022 anstehende Abschussplanung des Rehwildes. Bei den Aufnahmen können Vertreter der Jäger und Grundbesitzer teilnehmen. Wegen Corona ist die Teilnahme in diesem Jahr auf zwei Personen beschränkt. Jäger und Jagdvorstände wurden bereits schriftlich zu den Terminen eingeladen.

© SZ vom 26.02.2021 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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