Fürstenfeldbruck:Acht Jahre Haft für Messerattacke

Er hatte sechs Mal auf einen Bekannten eingestochen - nun wurde der 42-jährige Michael F. aus Fürstenfeldbruck wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt.

Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung hat die Schwurgerichtskammer am Landgericht München II den 42-jährigen Michael F. aus Fürstenfeldbruck zu acht Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Wurde Ende April dieses Jahres zum Tatort der Messerattacke: die Amperbrücke in Fürstenfeldbruck. (Foto: Günther Reger)

Der Angeklagte hatte Ende April dieses Jahres einen Bekannten aus dem Drogenmilieu an der Amperbrücke mit einem Springmesser attackiert und dabei fast getötet. Hintergrund für die Tat war ein bereits seit Tagen schwelender Streit. Michael F. hatte sein Opfer, den 37 Jahre alten Ertan I. dabei vor anderen Männern brüskiert, indem er behauptete, er wisse, dass dieser in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden sei.

Am frühen Abend des 23. April eskalierte die Situation erneut, als Michael F. mit Bekannten, darunter Ertan I., an der Amperbrücke stand. Zunächst hatte er ohne einen Anlass einen der Männer geschubst, woraufhin dieser eine zwei Meter tiefe Böschung hinunterstürzte. Der Mann zog sich lediglich eine Gehirnerschütterung und Prellungen zu. Unmittelbar hierauf attackierte F., der auf dem Boden kauerte, Ertan I. mit seinem Springmesser, indem er es ihm in die linke Wade stieß. Dabei wurde eine Arterie verletzt, so dass der 37-Jährige fast verblutet wäre.

Nach dem Stich in die Wade rammte der Angeklagte seinem Opfer das Springmesser in den rechten Oberschenkel sowie den Oberkörper. Insgesamt wurde Ertan I. sechs Mal getroffen. Obwohl Michael F. bereits seit zwanzig Jahren von Drogen und Medikamenten abhängig ist, sah das Gericht keinerlei Hinweise für eine verminderte oder aufgehobene Schuldfähigkeit zur Tatzeit. Die Verteidigung forderte eine Verurteilung wegen fahrlässiger und gefährlicher Körperverletzung von nicht mehr als vier Jahren.

© SZ vom 04.12.2010/sal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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