War das wieder der Feuerteufel?:Stadel geht in Flammen auf

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Flammen zerstören die Scheune eines unbewohnten Bauernhofs in Neufahrn - bisher gibt es keine Hinweise auf Brandstiftung. Die Polizei ermittelt weiter.

Birgit Grundner

Schon wieder hat es in Neufahrn gebrannt: In der Nacht zum Samstag wurde die Scheune eines unbewohnten Bauernhofs an der Dietersheimer Straße völlig zerstört. Auch diesmal hatte sich das Feuer rasend schnell ausgebreitet. Zur Brandursache kann die derzeit ermittelnde Kripo Erding noch nichts sagen. Es gebe "zunächst keine Hinweise auf Brandstiftung", sagte am Sonntag ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, auch ein technischer Defekt sei denkbar.

In Neufahrn steigt trotzdem die Verunsicherung. Schließlich kam es in den vergangenen Wochen zu einer regelrechten Brandserie. Erst am vorangegangenen Wochenende waren drei Autos in Flammen aufgegangen, und an Pfingsten hatte es innerhalb von 24 Stunden drei Mal gebrannt. Damals war das Feuer in zwei Garagen und in einer Scheune mit landwirtschaftlichem Gerät ausgebrochen. Der Schaden betrug insgesamt über 200 000 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Auf den jüngsten Brand war ein 35-jähriger Anwohner am Werner-Heisenberg-Weg aufmerksam geworden: Der Mann schlief bei offenem Fenster und wurde kurz vor drei Uhr früh vom Brandgeruch wach. Er sah die Flammen in dem nahen Stadel an der Dietersheimer Straße und alarmierte die Polizei. Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass das Gebäude bereits lichterloh brannte, als die Feuerwehr wenig später eintraf.

Als Erstes sicherten wir mit dem Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeugs das nahe Wohnhaus des Nachbarn und den Stall des Bauernhofes", berichtet Kommandant Reinhold Kratzl: "Der Stadel war ohnehin nicht mehr zu retten." Sorgen bereitete den Feuerwehrleuten eine Stromleitung, die direkt über das brennende Gebäude führte und durch die große Hitze zu reißen drohte. Mit Unterstützung der Feuerwehren aus den umliegenden Orten gelang es aber, das Feuer rasch unter Kontrolle zu bringen.

Der Stadel wurde freilich völlig zerstört, ebenso darin abgestellte Geräte, darunter ein Bagger, ein Wohnwagen und eine Kreissäge. Der Schaden wird derzeit auf etwa 30 000 Euro geschätzt. Der Anwohner, der das Feuer gemeldet hatte, erlitt eine Rauchvergiftung und kam vorsorglich ins Krankenhaus.

Für die Neufahrner Feuerwehr sollte es nicht der einzige Einsatz an diesem Wochenende gewesen sein: Samstagfrüh musste sie nach dem starken Regen das Kellergeschoss einer Wohnanlage an der Echinger Straße auspumpen. Am Nachmittag wurde sie nach einem schweren Verkehrsunfall auf die A 92 gerufen, um bei der Ersten Hilfe zu helfen, die Einsatzstelle abzusichern und die Fahrbahn zu reinigen. Und in der Nacht zum Sonntag wurde sie nach einem weiteren Verkehrsunfall an der Kreuzung Kurt-Kittel-Ring/Galgenbachweg alarmiert. Alles in allem waren es vier Einsätze in 22 Stunden.

Besonders gefordert war der Neufahrner Kommandant Reinhold Kratzl: Er leitete nicht nur die Einsätze der Feuerwehr, sondern hatte auch noch als Mitarbeiter der Kläranlage Grüneck Bereitschaftsdienst und wurde wiederholt zu Instandsetzungsarbeiten an seine Arbeitsstelle gerufen.

© SZ vom 09.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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