Utopia 2017: Der Samstag:....und jetzt zusammen auf die Wiesn

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Nach drei Tagen Festival-Camping bringt die Sonne so einiges ans Licht. (Foto: sz.de)

Wer die drei Tage bei Utopia 2017 unter erschwerten Bedingungen überstanden hat, ist am Samstag zwar etwas mitgenommen. Die Stimmung ist aber ist bestens und aus Campern wurden Freunde.

Von Marlene Krusemark und Peter Buchholtz, Moosburg

Moosburg - Die Wolkendecke reißt immer öfter auf. Die Sonne bringt nach drei Tagen Festival-Camping so einiges ans Licht: Eingebrochene Tische, bergeweise Müll, vereinzelt treibende Partyhits aus mitgebrachten Boxen. Die Stuttgarter Reisegruppe um Fabio sieht nach drei Tagen ein bisschen mitgenommen aus, die Stimmung ist aber nach wie vor gut: Mit Sonnenbrillen sitzen sie in ihrem Pavillon, der alle Wettereinbrüche überstanden hat: "Der ist einbetoniert!", lacht Fabio. Der Uncle Ben's Reis ist verputzt - geduscht haben sie nicht, trotzdem aber Freundschaft mit zwei Münchnerinnen geschlossen. Es wird zusammen geplant: "Wir gehen auf jeden Fall gemeinsam auf die Wiesn!"

Frischen Wind bringen die vielen Tagesgäste aufs Utopia Island. Man erkennt sie an den sauberen Klamotten und dem ausgeschlafenen Blick. Viele kommen extra für die Headliner Marteria und Martin Garrix angereist, die den krönenden Abschluss des Inselwochenendes bilden. Aber auch an der Sea Side Bühne ist Partystimmung - bekannte DJs aus der Deep und Tech House Szene wie Dominik Eulberg bringen die Leute zum Tanzen, immer wieder werden Seifenblasen in die Menge gefeuert.

22:30 Uhr: Auf der Main Stage wird für Marteria umgebaut. Im angrenzenden "Relax"-Bereich sitzen Partygäste wie in einer Ausnüchterungszelle und warten auf den Rapper aus Rostock. Der 34-Jährige, der auch unter dem Namen Marsimoto bekannt ist, liefert eine hit- und effektreiche Performance, unterstützt von einem Backup-Rapper und Backgroundsängerinnen. Begeistert springen tausende Fans mit ihm von "Level zu Level zu Level" ("Endboss"). Direkt im Anschluss kommt Martin Garrix auf die Bühne. Der 21-jährige DJ aus Holland wärmt die Menge mit progressivem House und Future-Bass Tracks auf, Lichtblitze aus dem Stroboskop zittern über das Publikum hinweg. Um drei Uhr ist Schluss, der musikalische Teil des Festivals ist vorbei. Nun gilt es, genügend Schlaf für die Abreise zu kriegen - der eine oder andere wird am Sonntag schließlich sein Auto aus dem Schlamm ziehen müssen.

Zufrieden ist auch Rainer Irlbauer, Einsatzleiter des Rettungsdienstes: Die abschließenden Zahlen seien sehr positiv, es habe kaum Alkoholvergiftungen oder andere Fälle von Intoxikation gegeben. "23 Leute mussten in die Klinik, 119 haben wir stationär versorgt. Bei der Rutschpartie nach dem Regen kann man damit wirklich zufrieden sein - ein großes Kompliment an die Besucher."

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