Überraschung:Notter hört auf

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Vorsitzender der Freisinger Mitte gibt sein Amt im März ab - ein Nachfolger wird noch gesucht

Kerstin Vogel

- Florian Notter, Vorsitzender der Freisinger Mitte, gibt das Amt zur nächsten Mitgliederversammlung der Wählervereinigung am 6. März ab. Das hat der Leiter des Freisinger Stadtarchivs am Dienstagabend dem FSM-Vorstand und am Mittwoch dann auch den Mitgliedern bekannt gegeben. Als Begründung nannte er unter anderem seine berufliche Belastung als Historiker. Er wolle in Zukunft einen Schwerpunkt auf seine Aktivitäten im Bereich der Kultur und Heimatpflege in Freising legen, heißt es in einer Mitteilung Notters. Seine Tätigkeit als Leiter des Stadtarchivs - und damit als Mitglied der Freisinger Stadtverwaltung - erfordere zudem "möglichst Neutralität".

Erst Anfang Oktober 2012 hatte der 30-jährige Notter wegen seiner Berufung zum Leiter des Stadtarchivs das Stadtratsmandat niedergelegt, das er für die Freisinger Mitte innehatte. Nun auch noch den Vorsitz bei der Wählervereinigung abzugeben, falle ihm nicht leicht, so Notters Erklärung: Es handele sich um "eine Vernunftentscheidung". Umgekehrt ist auch bei seinen Vorstandskollegen das Bedauern groß, wie FSM-Sprecherin Katrin Stockheim gestern bestätigte: "Wir waren ein bisschen schockiert, weil wir erst in einem Jahr mit diesem Schritt gerechnet hatten."

Tatsächlich hatte Notter schon nach der OB-Wahl 2012 "konkrete Gedanken", das Amt des FSM-Vorsitzenden abzugeben. Ihm sei es jedoch wichtig gewesen, beim Aufbau des jungen Vereins dabei zu sein. "Jetzt, meine ich, ist der richtige Zeitpunkt gekommen: Der Verein funktioniert und mein Ausscheiden ist vom Kommunalwahlkampf 2014 noch einigermaßen entfernt", so Notter. "Man soll immer aufhören, wenn die Dinge in Ordnung sind." Die Freisinger Mitte sei gut aufgestellt. Es gebe sehr gut funktionierende Informations- und Kommunikationsstrukturen, eine kreative wie tief gehende politische Arbeit "und vor allem eine aktive, fleißige und sympathische Mitgliederschaft".

Über die Nachfolge Notters soll in der Mitgliederversammlung am 6. März entschieden werden. Namen gibt es hierfür offenbar noch nicht. Laut Stockheim beginnen die Gespräche darüber erst jetzt - und es ist auch noch nicht entschieden, ob man weiterhin ein Mitglied der Stadtratsfraktion an der Spitze des Vereins haben möchte oder die Funktionen künftig getrennt vergibt. Stockheim: "Es gibt für beide Varianten gute Argumente."

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher jedenfalls macht sich um "eine kompetente Nachbesetzung keine Sorgen". Die FSM habe sehr viele gute Leute, sagte er gestern. Das Ausscheiden Notters sei bedauerlich, weil er ein sehr kompetenter und engagierter Kommunalpolitiker sei: "Aber es ist nachvollziehbar." Beifall für Notters Entscheidung kommt vom politischen Gegner: "Ein richtiger Schritt, vor diesem Grad an Selbstreflexion habe ich großen Respekt", schreibt beispielsweise Maximilian Breu (Grüne) im sozialen Netzwerk Facebook.

Keine neuen Nachrichten gibt es zu der zweiten Personalie, die bei der Freisinger Mitte zuletzt intensiv diskutiert worden ist. Nach derzeitigem Stand werde man dem Stadtrat in der Sitzung am Donnerstag, 24. Januar, vorschlagen, Reinhard Fiedler zum neuen Planungsreferenten zu machen, bestätigte FSM-Sprecherin Katrin Stockheim gestern. Interesse an diesem Amt hatte Fiedler erstmals vor gut einer Woche öffentlich gemacht, damals hieß es jedoch, es sei noch nichts endgültig entschieden.

© SZ vom 17.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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