Finanzprobleme:Tierheim geht das Geld aus

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Das Tierheim nimmt immer mehr Tiere auf und immer weniger Geld ein. (Foto: Victoria Bonn-Meuser/dpa)

Das Tierheim München hat ernsthafte Finanzprobleme. Der Vorsitzende des Tierschutzvereins klagt: Die Betriebskosten steigen - und gleichzeitig würden die Spendeneinnahmen sinken.

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Das Tierheim München hat ernsthafte Finanzprobleme. "Wir schreiben seit zehn Jahren rote Zahlen", sagt der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Kurt Perlinger. "Die Betriebskosten steigen, es gibt immer mehr Haustiere, und gleichzeitig sinken unsere Spendeneinnahmen", beschreibt er das Dilemma des Tierheims. Dies liege nicht an der gesunkenen Spendenbereitschaft der Menschen, sondern an anderen, großen Organisationen, die mit riesigen Fundraising-Abteilungen die Spender für sich gewinnen.

Für die nächsten Monate sei der Betrieb zwar noch gesichert, aber lange kann es so aus Sicht Perlingers nicht weitergehen. Denn das Tierheim ist nicht nur für Hunderte Tiere, sondern auch für 50 Mitarbeiter verantwortlich. Er macht deshalb einen unkonventionellen Vorschlag: "Ich würde das Tierheim gerne der Stadt schenken."

Völlig abwegig ist das nicht, denn die Stadt ist für Fundtiere zuständig, die in ihrem Auftrag vom Tierheim versorgt werden. Dafür zahlt die Stadt jedes Jahr 450 000 Euro - etwas mehr, als sie rein rechtlich müsste. Perlinger will den Spieß jetzt umdrehen: "Wir zahlen an die Stadt, wenn wir über den Verein einen Tierschutzfall für das Heim haben", schlägt er vor.

Aus dem Rathaus kommen indes andere Ideen für die Rettung des Tierheims. Florian Vogel (Grüne) fordert, dass künftig jeder, der einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt, ein Jahr lang von der Hundesteuer befreit werden soll. Statt bei den Züchtern die Nachfrage anzukurbeln, könne damit der Tierbestand reduziert werden.

Die CSU will, dass zunächst dem Stadtrat die finanzielle Situation des Tierheims dargestellt wird. Dann solle die Verwaltung gemeinsam mit dem Tierheim Möglichkeiten erarbeiten, wie der Betrieb dauerhaft gesichert werden kann.

© SZ vom 16.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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