Filmfest:Schäfchen zählen und hellwach bleiben

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38 Schulen aus 27 Ländern beteiligen sich in diesem Jahr am 21. Internationalen Festival der Filmhochschulen.

Susanne Hermanski

(SZ-Extra vom 21.6.2001) - Da kann ja nichts mehr schief gehen: "Ich glaube, dass wir trotz nationaler Unterschiede die selbe Sprache sprechen", sagt Hans-Christian Schmid, "weil wir eines gemeinsam haben: Leidenschaft für den Film". Nach dem deutschen Hollywood-Titan Roland Emmerich, der im vergangenen Jahr der Jury des Hochschulfestivals vorsaß, hat 2001 der 36-Jährige den Posten übernommen.

Mehr als 200 Kurzfilme

Der deutsche Regisseur von Nach fünf im Urwald, Crazy und 23 ist noch nicht lange selbst dem Status des "Nachwuchstalents" entwachsen.

An neun Tagen werden sich seine jungen Kollegen aus aller Welt in München treffen: Mehr als 200 Kurzspielfilme, Dokumentationen und Animationen von 38 Filmschulen aus 27Ländern sind zu sehen: im internationalen Wettbewerbsprogramm, an den Tagen der deutschen Filmschulen und bei den Deutschen Filmschulhits.

Ausgezeichnete Filme

Zu dieser Reihe gehören so unterschiedliche Filme wie Florian Gallenbergers Oscar-prämierter Quiero Ser, der Zeichentrickfilm Trompe L'Oeil über einen Wurm im Frühlingsrausch und das witzig-irritierende Schäfchen zählen von Sven Taddicken. Gemeinsam ist diesen Filmen, dass sie alle in den vergangenen Jahren nationale und internationale Auszeichnungen erhalten haben (Mittwoch, 27. Juni, bis Freitag, 29. Juni, im MaxX).

Deutscher Filmschulpreis

An den traditionellen Tagen der deutschen Filmschulen (27. und 28. Juni) präsentieren sieben inländische Nachwuchsschmieden ihre neuen Produkte. Sie stehen im Wettbewerb um den Deutschen Filmschulpreis in Gold, Silber und Bronze und um den "Deutschen Filmschulpreis Produktion".

Die Zahl der weiteren nationalen und internationalen Auszeichnungen ist mittlerweile ähnlich verwirrend hoch, wie die der gezeigten Filme. Deshalb gilt in diesen Tagen vor allem eins: sich Zeit nehmen und treiben lassen durch verschiedenste Welten und Geschichten. Dann kann man Saeed begegnen, der in The Concert innerhalb eines Tages vom musikalischen Laien zum Violinisten eines Opernhauses gemacht werden soll (HICC, Giza). Oder Conny, dessen Plattenladen in Rillenfieber kurz vor der Pfändung steht (FBAW, Ludwigsburg). Oder Victor, dem ewig wartenden Profikiller (HKM, Köln).

Ehrengast Francesco Rosi

Als Ehrengast begrüßt das Festival den Grandseigneur des italienischen Films Francesco Rosi (Christus kam nur bis Eboli). Zu dessen schonungslosen Analysen von Business und Gesellschaft gehört das Polit-Drama Le mani sulla città (1963), das am Freitag in einem Midnight Special im MaxX 3 zu sehen ist. Bei einem Werkstattgespräch am Samstag, 30. Juni, um 11 Uhr in der Black Box des Gasteig berichtet Rossi über seine fünf Jahrzehnte Regieerfahrung "Zwischen Realität und Fiktion" - und über so manches, was in diesem Geschäft eben doch schief gehen kann

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