Fernsehpreis:Der "Blaue Panther" setzt wieder zum Sprung an

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Die bayerische Staatskanzlei hat die Preisträger des diesjährigen Bayerischen Fernsehpreises bekannt gegeben. Besondere Auszeichnungen erhalten der Regisseur Helmut Dietl, der Schauspieler Horst Tappert und die "Tagesschau"-Redaktion.

Die 21 mit insgesamt 140.000 Euro dotierten Preise wurden von einer unabhängigen Jury aus mehr als 300 Vorschlägen ausgewählt. sollen am kommenden Freitag im Münchner Prinzregententheater überreicht werden.

Noch darf er seinen Panther nur ansehen: Der diesjährige Ehrenpreisträger Helmut Dietl. (Foto: dpa)

Der bayerische Medienminister Erwin Huber (CSU) sagte, die Preisträger zeigten, dass Qualität und Publikumserfolg kein Widerspruch seien. Vergeben werden die "Blauen Panther" unter anderem für künstlerisch und jourherausragende Informationssendungen, Fernsehspiele, Fernsehfilme und Serien.

Zum 15. Mal vergibt die bayerische Staatsregierung in diesem Jahr die "Blauen Panther", um außerordentliche künstlerische und journalistische Leistungen im Fernsehen zu würdigen.

Ehren- und Sonderpreise

Für sein Lebenswerk wird Ministerpräsident Edmund Stoiber den Ehrenpreis an Helmut Dietl überreichen. Die Jury honoriert ihn damit für "seine mit hintergründigem Humor erzählten und mit leichter Hand inszenierten Geschichten". Die "Münchner Geschichten", "Monaco Franze" oder "Kir Royal" seien nicht nur köstliche Unterhaltung, sondern feinsinnige Kunstwerke und "Glanzlichter des Fernsehschaffens".

Augenzwinkernd halte Dietl vor allem denen, die sich für etwas Besonderes hielten, einen Spiegel vor. Schonungslos und gleichzeitig liebevoll beobachte er die Menschen mit ihren kleinen und großen Schwächen und entwickele daraus "mit Witz und Ironie unvergleichliche Episoden des ganz normalen Lebens". Qualität und "geniale Umsetzung" machten Dietls Geschichten zeitlos.

Der Schauspieler Horst Tappert erhält den Sonderpreis für seine herausragende Leistung als "Derrick". "Seine Popularität bei den deutschen Zuschauern entspricht dem größten Erfolg einer deutschen TV-Serie im Ausland", erklärte die Jury.

Der zweite Sonderpreis geht an die "Tagesschau"-Redaktion. Die Nachrichtensendung der ARD sei seit 50 Jahren ein "zentraler Fixpunkt umfassender Information" und bestimme die Einteilung des Abends in privaten Haushalten ebenso wie die Programmplanung aller deutschen Fernsehveranstalter.

Von "wohltuender Sachlichkeit" bis zu "lehrreicher Unterhaltung"

Maybrit Illner wird für "Berlin Mitte" ausgezeichnet. Sie bringe kundig und "mit wohltuender Sachlichkeit ihre Gäste ins Gespräch, nicht ins Geschrei", erklärte die Jury. "Gelassene Freundlichkeit und notwendige Autorität machen die Moderatorin zudem zu einer Ausnahmeerscheinung einer Programmsparte, in der Mittelmaß" vorherrsche.

Die RTL-Autor André Zalbertus und Anchorman Peter Kloeppel werden für die vierteilige Dokumentationsreihe "Kanzler, Krisen, Koalitionen" geehrt. Unterhaltsam hätten sie die Bundeskanzler und den jeweiligen Zeitgeist porträtiert, "ernsthaft und witzig zugleich", und so viele junge Zuschauer erreicht.

Die von BR, WDR und KiKa ausgestrahlte Kindersendung "Willi will's wissen" erhält den Preis als "eine Sendung, auf die die Kinder schon warten", da sie unterhaltsam, lehrreich und spannend zugleich sei.

Weitere Preisträger sind die Schauspieler Götz George und Klaus Behrendt als Darsteller in dem WDR-Fernsehfilm "Mein Vater", Rebecca Immanuel und Christoph Ohrt in der Sat.1-Anwaltssereie "Edel & Starck", Anneke Kim Sarnau als Polizistin in dem NDR-Fernsehfilm "Die Hoffnung stirbt zuletzt", Hannelore Hoger als Kommissarin in "Bella Block - Tödliche Nähe" , Hilmar Thate in dem Pro-Sieben-Zweiteiler "Operation Rubikon", sowie Anke Engelke und Olli Dittrich für die Episode "Taxi nach Schweinau" aus der ZDF-Reihe "Blind Date".

Matti Geschonneck erhält den Preis für die Regie des WDR-Fernsehfilmes "Die Mutter", die Drehbuchautorin Britta Stöckle für den ZDF-Jugendfilm "Geht nicht, gibt's nicht", Produzent Jan Mojto für den ZDF-Historienfilm "Napoleon" , der Autor Jochen Richter für die BR-Reihe "Landschaften der Erde" und der Autor Max Thomas für die Arte-Dokumentation "Sebnitz - Die perfekte Story".

Die Verleihung strahlt der Bayerische Rundfunk am Freitag live ab 19.00 Uhr aus. Die Moderatoren-Rolle haben die Schauspieler Michaela May (Poliozeiruf 110) und Udo Wachtveitl (Tatort) übernommen.

(sueddeutsche.de/AP/dpa)

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