Ferienbeginn:Und ab in den Stau

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Ferienbeginn mit Hindernissen: Baustellen auf den Autobahnen, teurer Sprit, Streik bei der Lufthansa - der Weg in den Urlaub wird für Münchner beschwerlich.

Dominik Hutter

Servus München, woanders ist es auch schön: Am heutigen Freitag beginnt der große Exodus gen Süden - vermutlich in Schrittgeschwindigkeit, der ADAC erwartet ein Superstau-Wochenende auf den Autobahnen. Etwas besser sieht es für Flugreisende aus: Die Lufthansa will trotz des Streiks bis einschließlich Montag rund 96Prozent aller Starts sicherstellen.

Getrübte Urlaubsfreude: Reisende sollten sich auf Stau einstellen. (Foto: Foto: dpa)

Rein ins Auto und ab in den Stau: Die Gefahr, dieser Urlauber-Standardsituation zu begegnen, ist derzeit groß - und das auch noch in allen Richtungen, denn in manch anderen Bundesländern gehen die Ferien bereits zu Ende. Den Münchnern droht Tempo null schon kurz hinter der Stadtgrenze, viele der einschlägigen Stauabschnitte liegen in unmittelbarer Nähe: auf der Salzburger (Irschenberg!), Stuttgarter, Nürnberger oder Lindauer Autobahn, entlang der München-Umfahrung A99 oder auch am Autobahnende bei Garmisch.

Es folgen, ein Stück weiter südlich, die Brennerstrecke und dort vor allem die Mautstellen Schönberg und Sterzing, an denen der gesamte Durchgangsverkehr per Schranke angehalten wird. Besonders starke Nerven benötigt man wie immer auf der Tauernautobahn - die berüchtigte Blockabfertigung vor den beiden Tunnelröhren kann sich über viele Stunden hinziehen.

Dazu kommen diverse Baustellen, die trotz der Hauptreisezeit erhalten geblieben sind: auf der Stuttgarter Autobahn A8 etwa, die zu einer nahezu endlosen Abfolge von Engpässen mutiert ist. Oder auf der A9 zwischen München und Ingolstadt - erst am Tatzelwurm Freimann und dann noch einmal zwischen den Kreuzen Neufahrn und Holledau. Heftig gebaut wird auch auf der A3 zwischen Nürnberg und Würzburg. In Österreich werden derzeit Teile der Inntalautobahn (zwischen Hall und Innsbruck) sowie der Tauernautobahn saniert.

Otto Saalmann vom ADAC empfiehlt angesichts dieser entmutigenden Situation, möglichst auf Touren am Freitag oder Samstag zu verzichten. Wer bei Stau auf die Landstraße ausweichen will, solle wissen: Das bringt zumeist gar nichts, dafür steigt die Unfallgefahr. Die gemütliche Partie über die Dörfer sei in erster Linie etwas für Genießer mit viel Zeit und konfuzianischem Ideal: Der Weg ist das Ziel.

Besondere Bedeutung kommt im Sommer 2008 einem kleinen Zeiger auf dem Armaturenbrett zu - dem der Tankuhr nämlich: Die hohen Spritpreise verlocken viele Autofahrer, bevorzugt ausländische Tankwarte zu beglücken. Die beste Gelegenheit dazu bietet aus Münchner Perspektive das Nachbarland Österreich, in dem das Benzin deutlich günstiger ist als an der heimischen Zapfpistole. Weitere Sparkandidaten sind laut ADAC die Schweiz (nicht Diesel), Kroatien, Luxemburg, Slowenien, Polen, Tschechien, Ungarn und Spanien.

Die hohen Spritpreise belasten auch die Luftfahrt, den meisten Flugreisenden dürfte aber eher ein anderes Problem zu schaffen machen: der Streik bei der Lufthansa, der wohl auch übers Wochenende andauern wird. Die Kranichlinie hat inzwischen einen Sonderflugplan erstellt, um den Passagieren zumindest ein bisschen Planungssicherheit zu bieten. Demnach werden in München bis einschließlich Montag täglich etwa 16 Starts gestrichen - falls nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, wie Sprecher Christian Gottschalk betont.

Klappt alles wie geplant, blieben immerhin rund 96 Prozent aller Abflüge im Programm. Gottschalk empfiehlt trotzdem allen Passagieren, rechtzeitig Infos über den eigenen Flug einzuholen. Dies kann übers Internet unter www.lufthansa.com oder unter Tel. 0800-8506070 erfolgen.

© SZ vom 01.08.2008/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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