Ferienbeginn in Bayern:Ferien? Stau!

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"Ab in den Süden" - zum Ferienbeginn in Bayern beginnt der Run auf den Münchner Flughafen und auf die Autobahnen.

Dominik Hutter

Auf die Plätze, fertig, los - und zwar alle auf einmal: Am heutigen Freitag beginnt wieder der Massen-Exodus aus Wohnungen, Büros und Klassenzimmern. Für viele Münchner fallen letzter Schul- und erster Ferientag aufs gleiche Datum, die Kinder werden einfach direkt nach der Zeugnisverteilung in die vollbepackte Reisekarosse geladen.

So sieht der Ferienbeginn am Flug-hafen Check-In aus. (Foto: Foto: ddp)

Entsprechend früh droht der erste Urlaubsstopp: Der ADAC erwartet schon wenige Kilometer hinter München die ersten Staus, mit denen das ganze Wochenende über gerechnet werden muss. Bis Ende nächster Woche - dann beginnt in Nordrhein-Westfalen wieder der Unterricht - haben alle 16 Bundesländer gleichzeitig Sommerferien.

Volles Haus erwartet auch der Flughafen, über dessen Start- und Landebahnen am ersten Ferienwochenende mehr als 3400 Maschinen flitzen werden. Darin: gut 300 000 Passagiere, die vor allem Spanien, die Türkei und Griechenland im Sinn haben.

Allein Palma de Mallorca, das beliebteste Flugreiseziel ab "MUC", wird in den Sommerferien 390 Mal angesteuert. Platz zwei belegt die türkische Riviera mit ihrem Hauptort Antalya - knapp 270 Starts.

Viele Münchner zieht es aber auch in die weitere Ferne, vor allem in die USA und nach Kanada, wohin insgesamt 743 Maschinen donnern. 394 Flugzeuge starten mit Kurs Asien, dort sind China, Thailand, Indien und Japan die begehrtesten Ziele.

Mit etwas Abstand folgen Sri Lanka, die Malediven, Brasilien, Dominikanische Republik, Kuba, Mexiko und Mauritius. Insgesamt sind am Münchner Flughafen bis zum Ferienende gut 54 000 Starts und Landungen angemeldet. Mehr als 4,5 Millionen Flugreisende verfügen über ein Flugticket ab, nach oder über "MUC".

Damit der Blutdruck bei urlaubsverträglichen Werten verharrt, empfiehlt der Flughafen, unbedingt ein größeres Zeitpolster einzuplanen. Zwei bis drei Stunden vor Abflug sollte man spätestens im Moos ankommen, rät Flughafensprecher Robert Wilhelm - das vermeidet nervöses Bibbern in den Warteschlangen an Check-In- oder Kontrollschaltern.

Plastikbeutelverodnung und Nachtreiseverbot

Und wer nicht zweimal anstehen will (oder große Teile seines Kosmetik- und Getränkevorrats einbüßen), sollte das Flüssigkeitsverbot im Handgepäck nicht vergessen. Die Grundregeln noch einmal in Kürze: Jeder einzelne Behälter mit Flüssigkeit darf höchstens 100 Milliliter fassen, und alles zusammen muss in einen(!) durchsichtigen und wieder verschließbaren Plastikbeutel von maximal einem Liter Volumen passen (und zwar komplett).

Knoten oder Gummibänder fallen nicht unter den Begriff "wieder verschließbar" - der Beutel muss über einen Reiß-, Klett-, Quetsch- oder Kordelverschluss verfügen. Zu den Flüssigkeiten zählen nicht nur Getränke, sondern auch Gels, Pasten, Haarsprays, Parfüm, Rasierschaum, Marmelade, Deospray oder Sonnenschutzcreme.

Die Plastikbeutel können mitgebracht oder am Flughafen gekauft werden. Verbotenes Nass wandert entweder in die Mülltonne oder kann nach erneutem Anstehen am Check-In-Schalter als Reisegepäck aufgegeben werden.

Vorsicht auf dem Heimflug von einer Fernreise: An vielen außereuropäischen Flughäfen dürfen Flüssigkeiten zwar mit an Bord genommen werden - beim späteren Umsteigen auf einem EU-Airport gilt dann aber wieder das Plastikbeutel-Limit.

Die Auto-Touristen zieht es naturgemäß an nähergelegene Orte - vor allem nach Deutschland und Italien, wie der ADAC aus 617 000 Anfragen beim clubeigenen Routenplaner ermittelt hat. Dabei herrscht eine klare Tendenz Richtung Heimat: 41,1 Prozent der deutschen Urlauberautos bleiben im Inland (plus 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr).

Hauptattraktionen für diese Touristen sind Ostsee/Mecklenburgische Seenplatte, Oberbayern/Allgäu und Schleswig-Holstein. 16 Prozent der Auto-Urlauber zieht es über die Alpen nach Italien (minus 1,5 Punkte). Auf dem asphaltierten Weg dorthin, auf der österreichischen Inntal- oder Tauernautobahn, gilt übrigens wieder Tempo 130 - das feinstaubbedingte 100er-Limit ist für die Sommermonate aufgehoben. Achtung bei Nachtfahrten auf diesen Routen: Zwischen 22 und 5 Uhr herrscht ein (gut getarntes) Tempolimit von 110.

Rang drei in der Autoreise-Hitliste belegt Frankreich, gefolgt von Österreich, Kroatien und der Schweiz. Siebter ist, wegen der großen Entfernung überraschend, die Türkei, die inzwischen die Niederlande und Polen verdrängt hat.

© SZ vom 27.7.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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