Fackellauf:"Olympia ist das Größte"

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Erinnerungen, Emotionen - und ein neuer olympischer Traum für Deutschland: 32 Jahre nach den Sommerspielen von München kehrte nicht nur das Olympische Feuer in die bayerische Landeshauptstadt zurück, sondern auch ein Hauch von olympischem Geist.

124 Läufer trugen das Olympische Feuer, das im März im Hain des antiken Olympia entzündet worden war, durch die Straßen. Darunter waren etliche Sportler, die mit Olympia viele positive Erinnerungen verbinden.

Günter Zahn macht sich mit der Fackel auf den Weg (Foto: Foto: dpa)

Auf seiner ersten weltumspannenden Reise kam die Flamme am Morgen aus Rom am Münchner Flughafen an, von dort aus wurde sie ins Olympiastadion gebracht. "München ist eine Stadt, die stolz ist und auch stolz sein kann auf Olympia", erklärte Klaus Steinbach, der Chef des Nationalen Olympischen Komitees (NOK).

"Für den Athleten schließt sich hier der Kreis. Es ist für mich eine besondere Freude, dass ich die Fackel tragen darf", sagte der Speerwurf-Olympiasieger von 1972, Klaus Wolfermann. "Ich hoffe, dass wir gute Wünsche mit nach Athen tragen, dass die Spiele gelingen", erklärte der 58-Jährige.

Auch Steinbach hatte als Schwimmer an den Spielen 1972 teilgenommen und Bronze gewonnen. In diesem Jahr zählte er zu den Fackelträgern: "Ich trage zum ersten Mal die olympische Fackel. Das ist eine Form der Begeisterung für Olympia." Dass das Feuer auf seinem Weg in die Olympia-Stadt in diesem Jahr erstmals alle fünf Kontinente besucht, hält der NOK-Präsident "für eine sehr, sehr gute Idee, wenn auch logistisch nicht ganz einfach". Der Fackellauf sei eine "Vorankündigung auf Olympia, die sehr emotional ist, das Gefühl anspielt".

Im Olympiastadion übernahm Günther Zahn vor 3000 begeisterten Zuschauern die erste Fackel. Der ehemalige Leichtathlet hatte vor 32 Jahren in München das Olympische Feuer als Startzeichen der Spiele entzünden dürfen. "Das war damals ein herausragender Moment, und das ist auch heute so", sagte Zahn, nachdem er mit der Fackel in der Hand durchs Stadion gelaufen war.

Bei den Läufern waren die Begeisterung für Olympia und die nostalgischen Gefühle für eigene olympische Erlebnisse spürbar. "Für einen Sportler ist es der ergreifendste Moment, wenn die Goldmedaille um den Hals gehängt wird", sagte Fackelläufer Markus Wasmeier, zweifacher Goldmedaillen-Gewinner bei den Winterspielen in Lillehammer 1994. Dass die Fackel nun auf ihrem Weg nach Athen, wo am 13. August die 28. Sommerspiele beginnen, Station in München macht, fand der Ex-Skirennläufer "klasse".

"Für einen Sportler ist Olympia das Größte", sagte Rosi Mittermaier, die nach dem 48 km langen Kurs als Schlussläuferin die Fackel auf den Marienplatz zu einem Abschlussfest vor das Rathaus tragen sollte. Die Oberbayerin hatte bei den Winterspielen 1976 in Innsbruck zwei Mal Gold gewonnen und ist längst eine Ski-Legende.

In die Freude über die Olympische Flamme in München, die anschließend nach Berlin weiterreisen sollte, mischte sich auch Hoffnung auf Olympische Spiele in Deutschland. War auch die Leipziger Bewerbung um die Sommerspiele 2012 erst kürzlich gescheitert - einmal mehr war in München die Bewerbung um die Austragung von Winterspielen das Thema. Man solle eine solche Bewerbung durchaus einmal bedenken, erklärte Wilfrid Spronk, der Chef der Olympiapark GmbH, in Richtung Steinbach. Und Rosi Mittermaier meinte: "Vielleicht gibt es ja einmal Winterspiele in München, das wäre auch gut."

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