Explosion in Ebersberg:Schwere Schäden und unverschämte Gaffer

Holzbalken sichern das Haus, das durch eine Explosion schwer beschädigt worden ist. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Nach einer wohl absichtlich herbeigeführten Explosion muss ein Ebersberger Wohnhaus womöglich abgerissen werden. Immerhin können die Bewohner jetzt retten, was zu retten ist. Wie unverschämt die Schaulustigen sind, das ärgert sie allerdings.

Von Anna Müller

Ob das durch eine Explosion schwer beschädigte Mehrfamilienhaus in Ebersberg gerettet werden kann, steht immer noch nicht fest. Bei der Detonation, die ein 27-jähriger Hausbewohner vermutlich absichtlich herbeigeführt hatte, war am Samstag der Verursacher gestorben. Zwei Passanten wurden durch Glassplitter verletzt, als die gläserne Fensterfront des Hauses barst.

Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) lud die betroffenen Bewohner sowie die Hausverwaltung und Vertreter der Versicherung am Montagnachmittag zu einer Besprechung ins Rathaus, um das weitere Vorgehen zuklären. Ob das Haus abgerissen werden muss, konnte dabei aber nicht geklärt werden. "Das wird noch einige Wochen dauern", sagt Brilmayer. "Die Versicherung wird klären, ob eine Renovierung oder ein Abriss wirtschaftlicher ist." Die gute Nachricht sei allerdings, dass das Haus gut versichert ist.

So werden der Schaden und die Kosten für den Wiederaufbau von der Gebäude- und Brandschutzversicherung übernommen. Außerdem wird sich die Stadt dafür einsetzen, vorübergehenden Wohnraum für die Betroffenen zu schaffen.

Die meisten der Bewohner der insgesamt sieben Wohnungen sind derzeit bei Freunden oder in einem Ebersberger Gasthof untergebracht. Seit Sonntag können sie aber in ihre zum Teil stark beschädigten Wohnungen zurückkehren, um zu retten, was zu retten ist.

Während die Mieter und Eigentümer Kisten und Körbe mit Kleidung, Hygieneartikeln, Ordnern und Wertgegenständen zu ihren Autos tragen, versammeln sich immer wieder Schaulustige auf der Straße. "Die Betroffenen ärgert es sehr, wie unverschämt die Leute teilweise gaffen. Sie würden sich etwas mehr Feingefühl und Respekt vor ihrer Privatsphäre wünschen", so Brilmayer.

© SZ vom 02.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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