Eröffnung der Spargelsaison:"Frische ist wichtiger als der Preis"

Frisch vom Feld auf den Viktualienmarkt: Mit dem symbolischen Anstich eröffnete die Spargelkönigin aus Schrobenhausen die Saison 2009 in München.

Susanne Popp

Die Wartezeit hat ein Ende: Über die langen Wintermonate mussten Spargelliebhaber auf Importe aus den südlichen Mittelmeerstaaten zurückgreifen. Seit der 1. Aprilwoche können die Münchner nun wieder weiße Stangen aus dem Schrobenhausener Anbaugebiet genießen.

Anstich auf dem Viktualienmarkt: Stefanie Krätz und Sabrina Kaierle eröffnen die Spargelsaison. (Foto: Foto: Susanne Popp)

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen vollzog Spargelkönigin Sabrina Kaierle gemeinsam mit dem Münchner Kindl Stefanie Krätz am Donnerstag den traditionellen Anstich auf dem Münchner Viktualienmarkt. Die Spargelsaison 2009 ist damit offiziell eröffnet. Blasmusik und bayerische Goaßlschnalzer lockten schon am frühen Morgen zahlreiche Besucher in die Innenstadt, um die Schrobenhausener Delikatesse zu probieren.

Bis zum Johanni am 24. Juni kann die königliche Pflanze nun genossen werden. Und trotz der extremen Wetterbedingungen sei die Qualität zum großen Teil nicht beeinträchtigt worden, sagte Schrobenhausenes Altbürgermeister Josef Plöckl. Die Stangen seien gewohnt "fein und zart" im Geschmack.

Würzburger Wein zur Schrobenhausener Spargelsuppe

Aus dem Schrobenhausener Anbaugebiet im Städtedreieck München-Augsburg-Ingolstadt wird seit dem 19. Jahrhundert Spargel an die herrschaftliche Küche nach München geliefert. Heute ist der Markt durch zunehmenden Angebotsdruck gekennzeichnet. Die Hersteller werden zur Nutzung ertragreicherer Sorten und neuer Anbautechniken gezwungen. So erprobt Niedersachsen derzeit eine vollautomatische Einzelstangenernte.

In Schrobenhausen wird noch jede Stange per Hand aus den Spargeldämmen freigelegt und mit einem speziellen Messer gestochen. Dabei erwirtschaften die insgesamt 200 Betriebe im oberbayerischen Anbaugebiet täglich etwa 80 Tonnen Spargel.

Wie teuer den Spargelliebhaber seine durchschnittlich im Jahr verzehrten 1,4 kg kommen werden, sei witterungsabhängig. "Frische ist aber immer wichtiger als der Preis", sagte Josef Plöckl.

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