Zollner-Leihfonds-Stiftung Erding:Segensreiches Wirken

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Der Eingang des Alten- und Pflegeheims Heiliggeist-Stift in Erding. (Foto: Renate Schmidt)

Dank eines früheren Stadtkaplans kann die Stiftung Einrichtungen unterstützen, die gemeinnützige Ziele verfolgen. Der Montessori-Verein muss dieses Mal jedoch verzichten

Von Antonia Steiger, Erding

Mehr als 170 000 Euro stehen der von der Stadt Erding verwalteten Zollner-Leihfonds-Stiftung für das kommende Jahr zur Verfügung. Der Stiftungsausschuss stimmte sich nun über die Verwendung der Erträge ab, es wird am Ende jedoch noch einiges übrig bleiben. Einige Zuschüsse vergibt die Stiftung regelmäßig seit vielen Jahren, dazu zählen die 20 000 Euro für eine Altentherapeutin für die Bewohner des Heilig-Geist-Stifts. Vom Pflegekassenverband werde diese Maßnahme nicht anerkannt und auch nicht bezahlt, ihre Arbeit habe sich aber bewährt, hieß es in der Sitzung des Stiftungsausschusses.

Alle anderen Beträge sind niedriger, zum Beispiel die 10 000 Euro, die die Caritas für ihre Schuldnerberatung seit Jahren beantragt - und bewilligt bekommt. Hier zeichnet sich jedoch eine Änderung ab: Das Landratsamt will die Schuldnerberatung an sich ziehen. OB Max Gotz (CSU) sagte, er wolle keine Doppelstrukturen schaffen. Deswegen bekommt die Caritas für die Schuldnerberatung 2019 nur noch 5000 Euro, weil sie dann auslaufen werde, wie Gotz vermutete. Weitere regelmäßig wiederkehrende Zuschussanträge sind unter anderem die der Brücke Erding (4200 Euro), des Zentrums der Familie (8500 Euro), des Mütterzentrums Erding (5000 Euro) und der Nachbarschaftshilfe Erding (6000 Euro). Auch der Verein Soziale Arbeit in der gesetzlichen Betreuung bekommt Geld, je nach Bedarf. Zuletzt hatte er 4000 Euro bekommen, aber in den Jahren 2016 und 2017 nur 2200 und 2750 Euro benötigt. Er bekommt wieder 4000 Euro, wenn dies erforderlich sein wird.

Weitere Zuschüsse gehen unter anderem an die Mädchenrealschule Heilig Blut für die Schülerbücherei, an die Grundschule Klettham für die Essensversorgung und an das Katholische Bildungswerk für das Eltern-Kind-Programm. Die Stiftung, die 1814 aus dem Erbe des früheren Stadtkaplans Anton Zollner gegründet wurde, unterstützt des weiteren Kindergärten, diverse Formen der Seniorenbetreuung, Pax Christi, die Krebsselbsthilfegruppe und die Parkinsonvereinigung.

Anders verhält es sich hingegen mit einem Antrag des Montessori-Vereins: Er hatte im Februar 2018 um 5000 Euro gebeten für eine Rutsche im Außenbereich sowie für einen Zaun auf dem begehbaren Dach des Kinderhauses am Brachvogelweg. Jetzt hat der Verein einen neuen Brief geschrieben und darum gebeten, dass das Geld für die Einrichtung eines Motorikzentrums im Mehrzweckraum zur Bewegungsförderung der Kinder verwendet werden darf. Darf es nicht, das machte der Ausschuss klar. Er halte dies für einen "eigenartigen Vorgang", sagte Gotz. Nicht nur weil man damit einen Präzedenzfall schaffen würde, sondern auch weil laut Hiller eindeutig festgelegt sei, dass der Zollner Leihfonds bei Kindergärten in fremder Trägerschaft ausschließlich den Kauf von Spielgeräten finanziell unterstütze. Die Einrichtung des Motorikzentrums sei Aufgabe des Sachaufwandsträgers, sagte Gotz. Die Stadträte im Stiftungsausschuss stimmten ihm zu, zumal das Vorgehen des Montessori-Vereins, sich erst jetzt im November mit diesem Wunsch zu melden, Unbehagen auslöste.

Wenn alle diese Gelder ausgezahlt sein werden, wird die Zollner Leihfonds-Stiftung immer noch mehr als 70 000 Euro für das Haushaltsjahr 2019 zur Verfügung haben. Gotz betonte, dass die Stiftung das Kinderhaus am Ludwig-Simmet-Anger nicht so großzügig hätte unterstützen können, wenn sie nicht auch über Rücklagen verfügen würde.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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