Zeilhofen:Vergangene Pracht

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Ausstellung zur Geschichte des einstigen Adelssitzes Zeilhofen

Von Florian Tempel, Zeilhofen

Dem Dorfener Außenort Zeilhofen sieht man seinen einstigen Glanz nicht mehr an. Die Kirche Sankt Antonius ist das einzige erhaltene historische Gebäude. Vom ehemaligen Schloss ist ebenso nichts mehr zu sehen, wie vom früheren Franziskaner-Kloster. Zum 350. Jubiläum der Zeilhofener Kirche hat der Historische Kreis Dorfen nun eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte des heute so unscheinbaren Dorfes konzipiert die an diesem Freitag, 17. Juni, eröffnet wird.

Der erste Schloss in Zeilhofen wird 1420 gebaut. Rund 200 Jahre später wird es vom letzten Spross der Familie durch einen wohl viel größeren und schöneren Bau ersetzt. Nach mehreren Besitzerwechseln erwirbt der aus Südtirol stammende Münchner Kaufmann Georg Gugler 1664 das Schloss. Die Gugler waren eifrige Verehrer des Heiligen Antonius von Padua, besaßen eine Antonius-Reliquie und ließen umgehend eine Kirche bauen. Die Zeit um 1700 muss wohl die Glanzzeit Zeilhofens gewesen sein, wie ein Kupferstich zeigt: Eindrucksvoll ist der prächtige Garten mit mehreren Springbrunnen und einem wie im Münchner Hofgarten in der Mitte platzierten Pavillon zu erkennen. 1716 verkaufen die Guglers ihr wunderbares Anwesen an den Bischof von Freising. Der fügte noch mit gleichen Jahr dem Zeilhofener Ensemble ein kleines Kloster hinzu, in das Franziskaner einzogen. Im Zuge der Säkularisation wurde es 1802 aufgelöst und später, genau wie das Schloss, abgebrochen.

Das Festprogramm zur Geschichte Zeilhofens beginnt an diesem Freitag mit einem Gottesdienst um 19 Uhr. Der Dorfener Heimatforscher Franz Streibl wird um 20 Uhr im ehemaligen Gasthaus Mairot die Ausstellung mit einem Vortrag eröffnen. Am Sonntag, 19. Juni, gibt es einen Festgottesdienst mit anschließender Prozession durch den Ort und Mittagessen im Festzelt der Freiwilligen Feuerwehr. Am Donnerstag, 23. Juni, 19.30 Uhr wird der Schülerchor Oberdorfen unter Leitung von Lydia Ulrich-Riedl in der Kirche das Singspiel "Bruder Fernando" aufführen, das auch am Sonntag, 26. Juni um 16 und 18 Uhr zu hören sein wird.

© SZ vom 15.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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