Wrestling in Erding:Show mit Schrammen

Lesezeit: 2 min

Franz Dynamite (unten) hat Nobody fest im Griff. Alles nur Show, sagt Christof Haas alias Nobody. (Foto: privat)

Drei Stunden, zwanzig Wrestler, acht Kämpfe: Am Samstag endet in Schollbach die EWS-Tour - unter anderem mit einem Harcore-Match.

Von Nadine Kellner, Erding

Pöbeln, Prahlen und Prügeln: Das Wrestling, das amerikanische Show-Ringen, kommt zurück nach Erding: Das Abschlussevent der ersten Tour des Vereins Erding Wrestling Show (EWS) findet am Samstag, 18. November, von 19 Uhr an im Sportpark Schollbach statt. Der Vorsitzende und Gründer Christof Haas spricht von einem großen Aufschwung seines Vereins in diesem Jahr. Er plant daher noch größer - für 2018.

Der letzte Auftritt der kleinen Tour mit nur vier Stationen soll ein "großes Abschlussevent" werden. Neu sei dabei, dass es bekannte Gastwrestler gibt, außerdem zwei Kämpfe mehr, eine aufwendigere Lichtershow und mehr Musik. Die Show wird drei Stunden dauern. Zwanzig Kämpfer werden in den Ring gehen und in acht Kämpfen antreten. Zuletzt wird der EWS-Champion ermittelt: Franz Lerchbacher aus Österreich, der unter dem Kampfnamen Franz Dynamite auftritt, gilt als Anwärter auf diesen Titel. Es wird normale Kämpfe geben, ein Zwei-gegen-zwei-Format und das "Hardcore-Match", das auch ein bisschen schockieren soll. Dabei dürfen die Kämpfer Tische, Stühle und Stacheldraht einsetzen. Für ihre erste Tour holte die EWS Wrestler aus dem Landkreis, doch auch aus der Schweiz, England und Finnland in den Ring. Unter anderem konnten sie den Österreicher Martin Hutter, europaweit bekannt als Michael Kovač, gewinnen, der bereits weltweit aufgetreten ist.

Ohrfeigen sind echt.

Wrestling sei im Grunde wie eine Stuntshow, erklärt Haas. Ziel sei es, die Zuschauer zu unterhalten. Sie sollen dabei nicht mitbekommen, welche Tricks angewandt werden. Denn auch Kämpfe wie das Hardcore-Match enden nicht mit einen Krankenhausaufenthalt. Der Vereinsvorsitzende betont dennoch, dass Schläge und Ohrfeigen echt seien und man diese auch spüre. "Eine laute Watsche kann man nicht spielen", sagt er. "Das schmerzt eben kurz." Haas, der selbst unter dem Namen Nobody nach Terence Hill aus dem Western "Mein Name ist Nobody" im Ring steht, hat sich einmal sogar durch einen Wurf die Schulter gebrochen, wie er sagt. Für gewöhnlich kämen größere Verletzungen aber selten vor: "Es gibt blaue Flecken und blutige Nasen, aber alles ist noch human", sagt er.

Haas begeistert sich seit 2004 für das Wrestling. Was auf Matratzen im Garten mit Freunden begann, wurde 2007 in Erding zu einem Verein. Die EWS baute einen Kampfring, wurde trainiert und fand eine eigene Trainingshalle im Sportpark Schollbach. Zu ihrer ersten Show kamen 140 Menschen. Seitdem steigen die Zuschauerzahlen konstant. In diesem Jahr bei der zehnten Auflage der Show in Schollbach rechnet Haas mit mehr als 300 Zuschauern.

2018 soll es einen Frauenkampf geben.

Zu den Kämpfen der Tour in Dachau und Haag seien weniger Zuschauer gekommen als gewohnt und erwartet, sagt Haas. Trotzdem sei das Feedback so positiv gewesen, dass für 2018 eine erneute Show an beiden Standorten bereits fest eingeplant sei. Angestrebt sind für die nächste Tour zehn Shows, Augsburg und Regensburg als Spielorte inbegriffen. Am meisten hofft Haas für 2018 auf einen Frauenkampf und einen weltweiten Ex-Star im Ring.

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK