Wörth:Steinwürfe in Hörlkofen

Polizei ermittelt nach allen Seiten

In der Nacht auf Samstag sind in Hörlkofen in der Nähe einer Asylbewerberunterkunft Steine auf Autos geflogen. Die Polizei ermittelt, wer die Steine geworfen haben könnte, und hielt es am Sonntagabend nicht für ausgeschlossen, dass diese Taten den Asylbewerbern untergeschoben werden sollen, die erst vor wenigen Tagen dort eingezogen waren. Zwischen 4 und 5 Uhr waren die Steine auf die vorbeifahrenden Autos geworfen worden, bei der Polizeiinspektion Erding hatten sich am Samstagnachmittag zwei Betroffenen gemeldet. Es sei nichts passiert, teilt die Polizei mit. "Die Autofahrer erschraken und bremsten ihre Fahrzeuge ab und fuhren aber nach verdautem Schrecken weiter."

Wie die Polizei am Sonntagnachmittag erfahren hat, hatte der Helferkreis Hörlkofen an den Wohncontainern Aufkleber festgestellt, die sich gegen eine Islamisierung richten und die dort schon angebracht worden sein müssten, bevor die Flüchtlinge dort Ende der vergangenen Woche eingezogen seien. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei. Es sei noch unbekannt, um wen es sich bei den Steinewerfern handle, schrieb die Polizei am frühen Sonntagabend. Sie müssten "nicht zwangsläufig aus Reihen der Asylbewerber" stammen. Wegen der neuen Erkenntnisse zu den Aufklebern bestehe der Verdacht, "dass das Einwirken auf die Autofahrer den neu zugezogenen Asylbewerbern untergeschoben werden soll". Die Polizei sucht Zeugen oder Geschädigte, die sich bisher "aus falscher Scham" nicht bei der Polizei gemeldet hätten. Sie sollen sich umgehend mit der Polizeiinspektion Erding unter Telefon 08122/9680 in Verbindung zu setzen.

© SZ vom 11.01.2016 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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