Wörth:Kirchenbrand noch ungeklärt

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Defektes Kabel scheidet als Ursache für Feuer in Wörth aus

Von Jan-Hendrik Maier, Wörth

Es ist nach wie vor unklar, wie es am Ostersonntag zu dem Brand in der Wörther Pfarrkirche Sankt Peter gekommen ist. Einen technischen Defekt an einem Kabel schließt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord als Ursache aber mittlerweile aus, ebenso eine vorsätzliche Brandstiftung. Die Ermittlungen dauern an. Indessen laufen die Vorbereitungen für die Restauration auf Hochtouren. Am Montag wurden erste Reinigungsproben in der Kirche entnommen. Wie Bettina Göbner, Pressesprecherin des Erzbischöflichen Ordinariats, mitteilt, steht die exakte Höhe des Schadens noch nicht fest. Sicher sei aber, das die am Ostermontag geschätzte Summe von 250 000 Euro nicht ausreiche.

Bei den anstehenden Instandsetzungen und Reinigungsarbeiten ist Eile geboten, da sich in der Luft und in den Kunstwerken nach wie vor Rauchpartikel befinden. Wenn diese nicht rasch entfernt würden, könnten die Schäden, besonders an den Bildern, noch größer werden, sagt Göbner. Durch den Rauch und die Hitze des Feuers wurden die Deckengemälde arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie können aber wohl gerettet werden. Nahezu keine Hoffnung besteht hingegen mehr für das zentrale Gemälde vom Heiligen Petrus aus dem Jahr 1755. Fachleute des Ordinariats haben in der vergangenen Woche die Schäden daran begutachtet. Es ist wohl unwiederbringlich zerstört, so Göbner. Ähnliches gilt für den Hochaltar. "Einige Zierelemente an den Seiten sind noch intakt, die Hinterseite ist jedoch stark angebrannt." Derzeit wird er mit einem provisorischen Gerüst gestützt, um einen Einsturz zu verhindern. Wie lange die Renovierung andauern wird, kann noch nicht gesagt werden. Fest steht jedoch, dass das gesamte Kirchengebäude während der Arbeiten leergeräumt wird, um "auch die letzten Rußpartikel in den kleinsten Spalten" zu finden. Diese könnten anderenfalls zu einem späteren Zeitpunkt eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Wo das Inventar aus der Kirche in der Zwischenzeit gelagert wird, ist noch nicht bekannt.

Göbner weist daraufhin, dass der Brandschutz eine Aufgabe der jeweiligen Kirchenverwaltung sei. Einmal im Jahr überprüften die Pfarreien ihre technische Anlagen, den Blitzschutz und die Fluchtwege in den Kirchen. Unabhängig vom Brand in Wörth gelten im Bistum seit Monatsbeginn neue Bauregeln. Die sehen vor, dass künftig alle drei Jahre ein Bauexperte vom Ordinariat die Gebäude auf etwaige Mängel inspiziert.

© SZ vom 05.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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